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TUT Spezial

Wichtige Tipps für Existenzgründer: Messe „OPTION2“ am 22. September


Erstmals findet am Donnerstag, 22. September, die Existenzgründermesse „OPTION2“ in der Stadthalle statt. Geöffnet ist von 14 bis 19 Uhr. Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Tuttlingen, der Abteilung Wirtschafsförderung, der Stabsstelle Chancengleichheit und dem Gewerbe- und Handelsverein ProTUT. Parallel zur Messe wird die Weiterbildungsmesse „Wegweiser“ vom Regionalbüro für berufliche Fortbildung angeboten. Beide Veranstaltungen sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.

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OPTION2 ist eine gute Gelegenheit für Existenzgründer, sich professionellen Rat zu holen und Kontakte zu knüpfen, so Lucia Faller vom Organisationsteam der Messe. Das Schöne dabei ist, dass alle Beratungsstellen die man sonst mühsam an den verschiedensten Orten aufsuchen muss, zusammen an einem Ort sind, so die Gleichstellungsbeauftragte weiter.
 
„Wir bieten nicht nur individuelle Beratungen für konkrete Projekte an, sondern auch Informationen, Tipps und Ideen, wie man Gründungsideen die bisher nur im Kopf existieren, in die Realität umsetzen kann“ so Arzu Arabacioglu von ProTUT.
 
Um 14 Uhr wird Oberbürgermeister Micheal Beck die Messe eröffnen. Im Anschluss sprechen Mathias Braun von ProTUT und Hans-Peter Jahnel, Vorsitzender des Netzwerks für berufliche Fortbildung Schwarzwald-Baar-Heuberg, zu den Gästen. Um 15 Uhr folgt der erste Workshop „Gründen mit Plan! Gründen heißt managen – vor allem sich selbst!“ Gerda Schneider bietet damit eine wichtige Hilfestellung um planvoll zum Ziel zu kommen.
 
Wie man durch die Einbindung der Bürgschaftsbank Projekte betriebsgerecht finanziert erläutert Gudrun Bergdolt von der Bürgschaftsbank BaWü um 16.45 Uhr. Über die richtigen Versicherungen für Selbständige spricht Selina Brenner  von der deutschen Rentenversicherung um 17.30 Uhr. Unter dem Titel „Gründen im Alter“ wird Erich Hadamofsky seine eigenen Erfahrungen mitteilen. Ebenfalls gegen 18 Uhr werden drei Gründerinnen in einem Interview über ihren erfolgreichen Weg in die Selbständigkeit sprechen: Manuela Scavo vom Cafe Manuto, Carmen Gotzhein vom Schuhhaus Laufwerk und Sükran Saygi vom Blumengeschäft Bouquet. Gerne stehen die Gründerinnen dem interessierten Publikum Rede und Antwort. Da die freien Berufe einen wesentlichen Anteil an den selbständigen Unternehmen ausmachen, wird  Chanell Eidmüller vom Institut für freie Berufe um 14.15 Uhr einen Vortrag halten. Zum Thema Marketing steht Cathrine Gebel zur Verfügung, die auch das Logo und die gesamten Werbeunterlagen für die Gründermesse konzipiert hat. Auch im Bereich Gründung hat sie mit ihrer eigenen Werbeagentur art acta viele eigene Erfahrungen gemacht, die sie gerne weitergibt.
 
Neben den Vorträgen bietet der Ausstellerbereich die Möglichkeit Informationen zu sammeln, Gespräch zu führen und sich individuell beraten zu lassen. „Wir hoffen auf viele interessierte Personen die diese Chance nutzen um sich beraten zu lassen, denn ein wichtiger Erfolgsfaktor bei Gründungen ist die fachmännische Beratung“,  so Karin Kohler, Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Forst.

Interview mit der Beauftragten für Chancengleichheit der Stadt
Tuttlingen,  Lucia Faller:
Warum macht die Stadt Tuttlingen eine Existenzgründermesse?
 

Die Gründermesse ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Tuttlingen mit dem Gewerbe- und Handelsverein ProTUT unter dem Titel  „OPTION2“.
 
Wir wollen gemeinsam gegen die zurückgegangenen Gründerzahlen aktiv werden. Da die Zahl der Existenzgründer in Deutschland  im letzten Jahr extrem zurückgegangen ist - und zwar um 17%, das sind immerhin 152.000 Gründerinnen und Gründer weniger als im Vorjahr. Auch wir in Tuttlingen brauchen  neue Unternehmen mit kreativen Ideen, mit den verschiedensten privaten und gewerblichen Dienstleistungsangeboten und natürlich mit innovativen Geschäftsmodellen. Neue Unternehmen schaffen neue Arbeitsplätze und bieten neue Dienstleistungen und innovative Produkte für eine serviceorientierte moderne Stadt.
 
 
Ist diese Veranstaltung neu?
 
Unter dem Titel OPTION2 gab es die Gründermesse bisher noch nicht. Wir haben  als Standort die Stadthalle gewählt, um ein breiteres Publikum anzusprechen.  Neben konzeptionellen Änderungen und der Beteiligung der Stabstelle für Chancengleichheit gibt es auch die Möglichkeit sich parallel bei der Weiterbildungsmesse zu informieren, da sie zur selben Zeit und am gleichen Ort stattfindet.  
 
Warum sind Sie als Beauftragte für Chancengleichheit mit im Team?
 
Weil der Anteil der Frauen die sich selbständig machen, stetig steigt. Die Gründerinnen machen jetzt schon 43 % der Existenzgründungen aus, Tendenz weiter steigend. Mehr als die Hälfte der der Gründungen in freiberuflichen Tätigkeitsfeldern sind Frauen. Dieser Trend hält  seit 2014 – 56% an. Eine stetig wachsende Gruppe sind auch die Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund. 2014 besaßen 40 % der gewerblichen Gründer eine ausländische Staatbürgerschaft. Der Beratungsbedarf ist bei den Frauen besonders groß und vielfältig. Das merke ich in meiner täglichen Arbeit. Immer mehr Frauen fragen nach Anlaufstelen, Hilfestellung, Beratung. Denn Frauen gründen laut der KfW-Studie anders als Männer. Sie nutzen die vielfältigen Beratungsangebote intensiv. Sie gründen  mit mehr Vorbereitungszeit. Frauen gründen mit geringerem Kapitalbedarf und in der Regel starten sie im Nebenerwerb. Wobei im letzten Jahr die Vollerwerbsgründungen deutlich gestiegen sind.
 
Was bietet die OPTION2 den Gründerinnen und Gründern?
 
Die OPTION2 bietet eine Vielzahl von individuellen Beratungen an mit den für Gründerinnen und Gründer wichtigsten Anlaufstellen. Von der Gründungsplanung bis zu den finanziellen Fördermitteln bis hin zur Absicherung können alle Fragen gelöst werden. Es gibt einen Ausstellerbereich, einen Vortragsbereich und einen Infobereich. So ist für jeden etwas dabei. Manchen tragen sich auch nur mit dem Gedanken sich vielleicht einmal selbständig zu machen, auch für diese Personen gibt es viele Tipps von den Fachleuten die Mut machen und Möglichkeiten der Umsetzung aufzeigen.  
 
Wer darf kommen? 
 
Jeder, der sich schon mal Gedanken über die Selbständigkeit gemacht hat, ist herzlich Willkommen. Da muss noch gar kein konkreter Geschäftsplan vorliegen. Nur der Gedanken, man könnte sich mal selbständig machen, reicht aus, sich bei uns  umzuschauen. Vielleicht können wir erste Hürden gemeinsam nehmen oder auch nur mal drüber nachdenken. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich um ein gewerbliches Unternehmen, einen Handelsbetrieb, um Dienstleistung oder ein kleines gastronomisches Angebot geht  oder um freiberufliche Tätigkeit, für jeden gründungsinteressierten haben wir etwas anzubieten. Auch die Gründungsgröße spielt keine Rolle, vom Nagelstudio bis zum  IT-Unternehmen decken wir die gesamte Bandbreite mit unseren Fachleuten ab.
 
Was kostet es, und wo meldet man sich an?
 
Der Eintritt zur Veranstaltung und alle Beratungen und Vorträge sind kostenlos. Auch ist keine Anmeldung notwendig. So kann sich jeder spontan entscheiden mal vorbei zuschauen. Im Übrigen findet parallel die Weiterbildungsmesse statt, die eine schöne Ergänzung darstellt.
 
Wann geht es los?
 
Um 14 Uhr begrüßt unser Oberbürgermeister Michael Beck die Gäste. Im Anschluss sprechen Matthias Braun, Vorstand von ProTUT Ressort Handel, und Hans-Peter Jahnel, Vorsitzender des Netzwerks für berufliche Fortbildung Schwarzwald-Baar-Heuberg, als Vertreter der Weiterbildungsmesse. Um 19 Uhr endet die Messe.