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Naturstein und Wasser sollen Fußgängerzone aufwerten – Info-Büro für Bürger eröffnet


Naturstein statt Kunststein, Wasserspiele und eine ausgeklügelte Beleuchtung – mit diesen Vorschlägen für die Fußgängerzone wird sich demnächst der Gemeinderat befassen. Erste Eindrücke können die Bürger im neuen Info-Büro in der Oberen Hauptstraße sowie an der Musterfläche in der Königstraße sammeln.

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Stellen das Info-Büro vor: Bürgermeister Willi Kamm, Oliver Bock (Stadtplanung), Citymanager Alexander Stengelin, Christoph Dreher (Tiefbau).

„Wir wollen nicht nur Fehler ausbessern, wir wollen auch eine deutliche Aufwertung der Fußgängerzone“, so OB Michael Beck. Wenn man drei Jahre im Herzen der Stadt baue, müsse am Ende auch eine deutliche Verbesserung spürbar sein. „Nur mit neuen Belägen alleine hätte man dies nicht erreicht“, so der OB, und Baubürgermeister Willi Kamm ergänzt: „Wir wollen Akzente setzen, nicht nur reparieren.“

Nachdem der Gemeinderat im Juli die Grundzüge der Planung verabschiedet hatte, wurden die Pläne in den folgenden Monaten gemeinsam mit dem Überlinger Büro Planstatt Senner nochmals überarbeitet. Dabei flossen auch zahlreiche Ideen und Anregungen aus den Planungsrunden mit Bürgern oder den Workshops mit Jugendlichen ein.

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Acht verschiedene Varianten: Die Musterfläche in der Königstraße.

Gegenüber den ursprünglichen Planungen unterscheidet sich das neue Konzept in folgenden Punkten:
  • Die gesamte Fußgängerzone soll mit Naturstein belegt werden. Dieser ist zwar teurer, aber auch dauerhafter als Betonstein. Auch ist Naturstein weniger empfindlich gegen Verschmutzungen. Bei der Auswahl wird Wert darauf gelegt, dass keine Steine aus Kinderarbeit verwendet werden.
  • Der Brunnen auf dem Marktplatz soll zentrales Element bleiben, allerdings soll er durch Wasserspiele ergänzt werden – vor allem als Attraktion für Kinder. Rund um den Brunnen soll es auch mehr Sitzgelegenheiten geben.
  • Auf der Achse Obere Hauptstraße-Rathausstraße soll es eine Wasserrinne geben, die beim Rathaussteg in die Donau mündet.
  • Die Stromversorgung – zum Beispiel für Märkte – soll in Sitzgelegenheiten integriert werden. So besteht weniger Stolpergefahr durch herumliegende Kabel.
  • An verschiedenen Stellen der Fußgängerzone sollen offene Würfel aufgestellt werden, die in verschiedenen Ausführungen als Sitzgelegenheit oder Spielgerät genutzt werden können. Sie sollen als Leitmotiv die Fußgängerzone gestalterisch prägen, finanziert werden sollen sie über Sponsoren.
  • Die Beleuchtung soll frei hängend an Stahlseilen über der Straße angebracht werden – allerdings nicht in einer geraden Linie, sondern leicht versetzt, um die Gerade optisch etwas aufzulockern.

Die hier genannten Ideen sind die Grundlage, auf der der Gemeinderat nun weiter beraten wird. Zur Diskussion werden dabei auch die Kosten von insgesamt 6,8 Millionen Euro stehen. Ein direkter Vergleich mit dem bislang diskutierten Budget von 3,5 Millionen ist allerdings schwierig: Diese Summe hätte nur für eine Mängelbeseitigung auf einfachem Niveau ausgereicht, nicht für eine Aufwertung der Innenstadt. „In der Diskussion kamen wir immer mehr zum Schluss, dass wir es entweder richtig oder gar nicht machen“, so OB Michael Beck.

Für Bürger, die sich informieren wollen, gibt es ab sofort auch zwei Möglichkeiten:
  • In der Königstraße (bei H+M) wurde eine Musterfläche mit verschiedenen Pflastern angelegt, die zur Diskussion stehen.
  • In der Oberen Hauptstraße 8 (früher Elle-Moden) gibt es seit dieser Woche ein Info-Büro. Es wird einerseits Besprechungsort für das Bauteam werden und die sonst üblichen Container ersetzen, gleichzeitig ist es Anlaufstelle für Bürger, für die es regelmäßige Sprechstunden gibt – zunächst immer dienstags von 10 bis 13 und donnerstags von 10 bis 16 Uhr. Im Info-Büro können auch Pläne und Modelle besichtigt werden.