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Union-Areals wird ab Dezember abgeräumt - Fraktionen geschlossen für Abriss


Im Dezember beginnen die Abrissarbeiten auf dem Union-Areal. In seiner Sitzung am Donnerstag vergab der Gemeinderat die Arbeiten an die Firma Teufel aus Straßberg. Deutlich machten OB Beck sowie Vertreter aller Fraktionen, dass es in Anbetracht der maroden Bausubstanz nicht sinnvoll sei, die Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern zu nutzen.

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Marode: Die meisten Häuser auf dem Union-Areal könnten nur mit erheblichem Aufwand wieder bewohnbar gemacht werden.

„Wir wollen dieses Gelände abräumen und neu entwickeln“, so OB Michael  Beck. Nur, wenn das Areal am Stück frei sei, habe man auch Chancen, es in absehbarer Zeit für eine Mischung aus Wohnen, Handel und Gewerbe zu nutzen. Diese Meinung teilten auch Vertreter aller Fraktionen: Für die Unterbringung von Flüchtlingen sei das Gelände nicht geeignet. Auch wenn bis vor kurzem einige der Gebäude noch bewohnt gewesen seien, befinde sich ein Großteil der Häuser in einem so schlechten Zustand, dass Millionenbeträge investiert werden müssten, um sie auch noch provisorisch herzurichten. Und auch mit diesem Geld könnte nur ein Teil der Gebäude nutzbar gemacht werden. Die restlichen Gebäude würden über Jahre als leerstehende Ruinen mitten in der Stadt stehen.

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Dies unterstrich auch Stephan Czichowsky vom Büro Baumann Bauconsult, das für die Stadt die Rückbauarbeiten koordiniert. „Ich war viele Jahre beim Aufbau Ost tätig“, berichtete er, „dort war die Bausubstanz meist besser.“ Mit mehreren Fotos verdeutlichte er dies – zum Teil stammten sie auch aus Häusern, die noch vor kurzem bewohnt waren. Zu sehen waren brüchige Zimmerdecken und morsche Treppen ohne Geländer, Wände ohne Verputz, Bäder mit zerstörten Sanitäreinrichtungen, fensterlose Abstellräume voller Schrott oder aufgerissene Zimmerböden, aus denen das Dämmmaterial quillt. Vor allem letzteres sei ein großes Problem: In mehreren Gebäuden sei die Staubbelastung durch Mineralwolle so groß, dass man sie nur mit Atemschutz betreten dürfe.

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Bis Sommer 2016 soll der Abriss abgeschlossen sein. Inklusive der Nebenkosten – unter anderen für Planung, Entkernung, Abtrennen der Versorgungsleitungen und Entsorgung - kostet er 752 000 Euro.