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Drei Wohnbau-Projekte in der Jetterstraße - OB Beck: Günstiges Wohnen als kommunale Aufgabe


Gleich mehrere Projekte hat die Tuttlinger Wohnbau in der Jetterstraße gestartet: Zwei Gebäude werden saniert, ein drittes komplett neu errichtet. Alles in allem investiert der Bauträger 2,25 Millionen Euro.  

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„Der Bedarf nach preisgünstigem Wohnraum ist auch in Tuttlingen ein Thema“, erklärte OB Michael Beck beim offiziellen Baubeginn am Montag. Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen seien ebenso erforderlich wie Anschlussunterkünfte für Asylbewerber – also für Flüchtlinge, deren Verfahren so weit fortgeschritten ist, dass sie nicht mehr in Sammelunterkünften untergebracht werden. Und: „Wir müssen dafür sorgen, dass auch diese Unterkünfte menschenwürdig sind“, erklärte Beck. Umso wichtiger sei es, gerade hier zu investieren, auch wenn es keine offiziellen Förderprogramme für den sozialen Wohnungsbau gebe. Kommunen und öffentlich Bauträger seien hier in der Pflicht, so der OB: „Wenn wir uns hier nicht engagieren, macht dies keiner.“

In der Jetterstraße hat die Tuttlinger Wohnbau nun drei Projekte gestartet:

Eines der aus den frühen Nachkriegsjahren stammenden Mehrfamilienhäuser wurde für 350 000 Euro saniert, unter anderem wurden neue Fenster und Sanitäreinrichtungen eingebaut. In diesem Haus stehen nun 41 Plätze für die Unterbringung von Obdachlosen zur Verfügung.
Ein weiteres Gebäude wird demnächst für 400 000 Euro saniert. In zwölf Wohnungen können dann Flüchtlinge untergebracht werden, deren Verfahren abgeschlossen ist, die aber dennoch Schwierigkeiten haben, auf dem freien Wohnungsmarkt fündig zu werden.
Nicht mehr sanierungsfähig war das Haus Jetterstraße 37. Es wurde abgerissen. An seiner Stelle entsteht nun für 1,2 Millionen Euro unter der Überschrift „smartes Wohnen“ ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen zwischen 28 und 48 Quadratmetern. „Wenn es die entsprechenden Programm noch gäbe, wäre dies klassischer sozialer Wohnungsbau“, so Wohnbau-Geschäftsführer Horst Riess.
Versorgt wird die ganze Anlage künftig mit Nahwärme. Für die zentrale Wärmeversorgung gibt die Wohnbau weitere 300 000 Euro aus.
„Wir entwickeln hier ein einfaches und bescheidenes aber zukunftsfähiges Wohngebiet“, erklärte Riess am Montag. Und wie OB Michael Beck ankündigte, wird die Wohnbau auch bald ein weiteres Projekt zum Thema günstiges Wohnen in Angriff nehmen: In der Stuttgarter Straße soll ein Komplex entstehen, bei dem die Miete 6 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen soll.