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Sanierung der Fußgängerzone: Weniger Tiefbau nötig als befürchtet


Die Sanierung der Fußgängerzone wird nicht so aufwändig wie befürchtet: Die zentralen Abwasserkanäle können ohne größere Erdarbeiten saniert werden. „Das ist eine richtig gute Nachricht“, erklärte Baubürgermeister Willi Kamm in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Donnerstag.

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Wie sieht es drunter aus? Der EBS untersuchte die Kanäle unter der Fußgängerzone.
 
Bereits die Untersuchung war Feinstarbeit: Mit Spezialkameras untersuchten die Experten des Eigenbetriebs Stadtentwässerung (EBS) sämtliche Abwasserrohre unter der Fußgängerzone, analysierten Schäden und entwickelten Konzepte zur Sanierung. Mehrere Monate dauerte dieser Arbeitsschritt – schließlich sind 268 Hausanschlüsse betroffen. Und nach der Sanierung, so das selbstgesteckte Ziel des EBS, sollen die Rohre mindestens 50 Jahre halten.

Das Ergebnis stellte Frank Bienert von den EBS am Donnerstag im Ausschuss vor. „Nicht besonders gut“ lautete seine Gesamtbilanz. Allerdings: Entgegen der ursprünglichen Befürchtungen müssen die Hauptkanäle nicht in offener Bauweise ausgewechselt werden. Sie können auch durch den nachträglichen Einbau innenliegender Rohre, sogenannter Inliner, ausgebessert werden – und dies ist ohne Erdarbeiten, also minimalinvasiv, möglich. Konkret heißt dies: Komplett muss die Straße auf vier Meter Tiefe nicht aufgerissen werden. Dies spart Zeit, Arbeit, Schmutz und Kosten. Auch lassen sich die Alleebäume so wesentlich besser erhalten als es bei einer großen Baugrube der Fall gewesen wäre.

Etwas anders sieht es bei vielen der Hausanschlüsse aus: Hier müssen 110 in offener Bauweise ausgewechselt werden. Der Aufwand ist hier aber deutlich geringer als beim großen Hauptkanal.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird nun ein genauer Zeitplan ausgearbeitet. Dieser soll dann vor allem auch den Einzelhändlern möglichst bald als Grundlage für deren Planungen zur Verfügung gestellt werden.