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Zahl der schweren Unfälle geht stark zurück - OB Beck: „Tempo 30 hat sich bewährt“


Die Zahl der Unfälle mit schwer Verletzten und Toten in der Stadt ist seit der flächendeckenden Einführung von Tempo 30 stark zurückgegangen. Diese Bilanz zieht die Stadtverwaltung und die Polizei. OB Michael Beck: „Jeder Verletzte weniger ist ein großer Gewinn. Tempo 30 hat sich bewährt.“ Messungen ergeben außerdem, dass sich die allergrößte Zahl der Autofahrer an das Tempolimit hält.

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Zwischen 29 und 27 Schwerverletzte gab es in den Jahren 2010 und 2012 in Tuttlingen, 2013 und 2014 waren es 20 und 21 – knapp ein Drittel weniger also. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist deutlich geringer geworden. 2010 starben noch fünf Menschen auf Tuttlinger Straßen, 2011 waren es vier und 2012 einer. 2013 gab es ebenfalls einen Toten, 2014 war kein einziger Verkehrstoter in der Stadt zu beklagen.

Die Polizei sieht hier eine deutlichen Zusammenhang mit der flächendeckenden Einführung von Tempo 30: Auch in Tuttlingen bestätige sich die Regel, dass bei Tempo 30 die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten abnimmt, unabhängig von der Gesamtzahl der Unfälle, die jährlichen Schwankungen unterliegt.

Ende 2012 wurde in Tuttlingen flächendecken Tempo 30 eingeführt, seither darf nur noch in Gewerbegebieten und auf einer kleinen Anzahl an Hauptverkehrsstraßen 50 Stundenkilometer gefahren werden. Die flächendeckende Einführung war eine der ersten Maßnahmen, die Tuttlingen als Teil eines neuen Verkehrskonzepts aus dem Masterplan umgesetzt hat.

„Wir wollten mehr Sicherheit und weniger Raser auf unseren Straßen – und dieses Ziel haben wir erreicht“, erklärt OB Michael Beck. Und auch wenn es immer wieder Klagen über Raser gibt: Eine Auswertung der Messungen ergibt, dass diese in der verschwindenden Minderheit sind.

So gibt es – ergänzend zu den stationären Messgeräten - an 20 Tagen pro Jahr mobile Messungen, die nicht angekündigt werden. Gemessen wird bevorzugt dort, wo es zuvor Klagen von Anliegern gab. Eine Auswertung der Messreihen ergab, dass auch hier die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen abnimmt: Von 13,1 Prozent im Jahr 2013 auf 11,5 Prozent im Jahr 2014. Und von diesen Übertretungen lag die allergrößte Mehrheit im Bereich von 6 bis 15 Stundenkilometer – Geschwindigkeiten also, die früher noch völlig legal gewesen wären. Die Ausreißer nach oben mit 15 Stundenkilometer und mehr über dem Limit machten – je nach Messung – nur 1 bis 1,5 Prozent aus.

„Auch wenn sich nicht jeder exakt an Tempo 30 hält: Im Vergleich zu früher wird auf unseren Straßen deutlich langsamer gefahren“, so OB Beck. Und: „Jeder Stundenkilometer weniger ist ein Gewinn für die Verkehrssicherheit.“

Aus diesem Grund hält die Stadt am Konzept fest – und wird auch künftig in den Rückbau der Straßen investieren. Bereits jetzt wird jede Straße, die neu hergerichtet  wird, auf geringere Geschwindigkeiten ausgelegt – wie derzeit zum Beispiel die Bahnhofstraße. „Dass dies einmal eine Bundesstraße war“, so der OB, „kann man sich heute kaum noch vorstellen.“