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Ein Würfel aus Holz und Glas für den Schulsport Gemeinderat will „Cube“-Pilotprojekt prüfen


Ein Pilotprojekt in Sachen Sporthallenbau könnte seinen Anfang in Tuttlingen nehmen: In seiner Sitzung am Montag beschloss der Gemeinderat, die Idee des „Cube“ des Stuttgarter Architekturbüros asp weiter zu verfolgen. Die Idee dahinter: Nach einem einheitlichen Konzept könnten bundesweit Schulen kostengünstig mit Sport- und Ganztagesräumen ausgestattet werden. Falls ein Weg zur Finanzierung gefunden wird, könnte das Modell als erstes an der Karlschule umgesetzt werden.
 
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Hell und transparent: Der „Cube“. Illustration: asp-Architekten
 
„Wir suchen nach einer klugen und kostengünstigen Lösung für Mensa und Sporthalle der Karlschule“, so OB Michael Beck. Schließlich hat die Schule bislang nur enge Räume für das Mittagessen, und die Sporthalle ist baufällig und nicht mehr sanierungsfähig.

Gelöst werden könnten beide Probleme mit dem „Cube“-Konzept des Stuttgarter Büros asp: Wie Architekt Cem Arat in der Sitzung am Montag erläuterte, schwebt seinem Büro eine standardisierte Lösung vor, die bundesweit eingesetzt werden könnte – schließlich stehen Schulen in ganz Deutschland vor dem Problem, wie sie zu vertretbaren Preisen Platz für Ganztages- und Bewegungsräume schaffen. Aus diesem Grund unterstützt auch der Deutsche Olympische Sportbund (DSOB) das Projekt.

In herkömmlicher Bauweise würde eine Sporthalle mit Mensa für die Karlschule rund 3,5 Millionen Euro kosten. Beim „Cube“ geht man von rund 2,0 Millionen Euro aus. Möglich wird dies durch eine weitgehend standardisierte Bauweise: Eine über zwei Geschosse reichende und großzügig verglaste Halle wird auf beiden Seiten von je einem Trakt für Neben-, Sozial- und Technikräume sowie die Mensa flankiert. Der – der Name „Cube“ deutet es an – würfelförmige Bau soll in Vollholzbauweise errichtet werden, was einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht. Von einem „einfachen Baukörper mit hohem Wiedererkennungswert“ spricht Architekt Arat.

Der Tuttlinger „Cube“ könnte auf dem Gelände der früheren Frauenarbeitsschule entstehen, derzeit sind dort Parkplätze. Als Ersatzstandort für die Parkplätze wäre die jetzige Sportanlage der Karlschule vorgesehen. Angedacht ist außerdem, die Blumenstraße zwischen Uhland- und Neuhauser Straße für den Verkehr zu sperren, so dass es vom „Cube“ aus direkten Zugang zum Uhlandpark gäbe.

Offene Fragen gibt es noch bei der Finanzierung: Im Haushaltsplan ist der „Cube“ bislang nicht vorgesehen – nicht zuletzt wegen der Steuereinbrüche kurz vor Verabschiedung des Etats 2015. In Anbetracht des günstigen Angebots und der großen Sparmöglichkeiten beauftragte der Gemeinderat am Montag die Verwaltung, das Projekt dennoch zu vertiefen und Wege aufzuzeigen, wie es  finanziert werden könnte.