OB-Standpunkt: Toleranz muss für alle gelten
21.11.2014
Noch bis Ende nächster Woche ist im Rathaus eine interessante Ausstellung zu sehen: Unter dem Titel „Einblicke“ werden Bilder des Architekturfotografen Wilfried Dechau mit Moscheen aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands gezeigt – Zeugnisse des friedlichen Zusammenlebens der Religionen und der Toleranz. Bei der Eröffnung der Ausstellung vor wenigen Wochen zeigte Dechau noch weitere Bilder: Aufnahmen aus christlichen Kirchen in islamischen Ländern. Und er berichtete, wie voll diese Gotteshäuser sind, dass oft ein Gottesdienst nach dem anderen abgehalten wird.
Mich haben diese Bilder sehr beeindruckt. Schließlich zeigen sie uns, dass ein friedliches Nebeneinander der Religionen nicht nur in den westlichen Demokratien möglich ist – vorausgesetzt, alle Beteiligten vor Ort ziehen mit. Leider ist dies nicht immer der Fall. Und gerade für Christen in aller Welt wird die Lage immer gefährlicher. Sie sind die mittlerweile die am stärksten verfolgte Religionsgruppe auf der Welt, es gibt Schätzungen, nach denen 100 Millionen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden. Und dies nicht nur in den von den IS-Terroristen eroberten Gebieten: In über 50 Ländern der Welt sind Christen Repressalien ausgesetzt – ob in Ägypten oder Libyen, in Saudi-Arabien oder Pakistan, in Indien oder China, in Nordkorea oder Laos.
Einer der Menschen, der dieses Thema seit vielen Jahren immer wieder an die Öffentlichkeit bringt, kommt aus unserer Stadt: Unser Bundestagsabgeordneter Volker Kauder. Auch in diesen Tagen: Am Samstag, 22. November, gibt es ab 17 Uhr einen Lichtermarsch am Marktplatz, danach wird Kauder im Gemeindehaus der Apis-Gemeinde über das Thema sprechen.
Es ist wichtig, dass wir in unserer Stadt über diese Themen diskutieren. Denn die großen Konflikte der Welt machen sich auch in Tuttlingen bemerkbar – nicht zuletzt auch durch die steigenden Zahlen an Flüchtlingen. Und bei all diesen Themen sehen wir, dass wir sie nur mit Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Toleranz lösen können – und gleichzeitig nicht müde werden dürfen, diese Werte auch von anderen einzufordern.
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