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Müllaktionen zeigen Wirkung: Zahl der Beschwerden nimmt spürbar ab


Rote Karten für Müllsünder und ein neues Reinigungskonzept für den Bauhof – mit mehrere Aktionen hat die Stadt Tuttlingen dem Dreck den Kampf angesagt. Der Erfolg stellt sich mittlerweile ein: Die Zahl der Beschwerden nimmt deutlich ab. 

Schüler sammelten Müll und häuften ihn zu einem symbolischen Berg auf dem Marktplatz. Schulklassen entwarfen Plakate gegen den Müll. Hundehäufchen wurden mit gelben Fähnchen markiert. Und an Müllsünder in der Innenstadt wurden gelbe und rote Karten verteilt. Gleich mit mehreren Aktionen ging die Stadt Tuttlingen während der letzten zwei Jahre in Sachen Sauberkeit an die Öffentlichkeit. „Tuttlingen – sauber!“ heißt das Motto. Denn, so OB Michael Beck: „Sauberkeit ist ein wichtiger Imagefaktor.“

Mittlerweile kann man eine erste Bilanz ziehen - und die fällt durchaus positiv aus: „Wir bekommen kaum noch Beschwerdeanrufe wegen Müll“, berichtet Bauhofleiter Gerd Rudolf, „auch über den Mängelmelder im Internet kommt hier kaum was rein.“

Als einen der Gründe dafür nennt Rudolf die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema. „Vielleicht hat der eine oder andere doch begriffen, dass jede Bürgerin und Bürger für die Sauberkeit der Stadt mit verantworlich ist.“ Und statt pauschaler Kritik kommen statt dessen eher konstruktive Vorschläge: So erreichten Gerd Rudolf und sein Team schon mehrere Vorschläge, wo Spender für Hundekot-Tüten sinnvoll seien – Anregungen, die meist auch in die Tat umgesetzt werden.

Erledigt ist das Thema damit freilich nicht. Auch Gerd Rudolf macht sich da keine Illusionen: „In einer Stadt wird es immer Müll geben“, sagt er. In der Nähe von Imbissbuden oder stark frequentierten Sitzbänken bekomme man das Problem nie ganz in Griff. Umso wichtiger ist es dem Bauhof, den Müll möglichst schnell zu beseitigen. Um das Ziel zu erreichen, wurden im Laufe der letzten Monate die Abläufe verbessert: Mehrere Schwerpunkte in der Innenstadt werden häufiger gereinigt. Um den Mehraufwand auszugleichen, wurden die Reinigungsintervalle in einigen Außenbereichen verlängert.

Außerdem hat der Bauhof technisch aufgerüstet: Seit ein elektrischer City-Sauger im Einsatz ist, lassen sich verwinkelten Ecken einfacher und schneller reinigen. Auch ein neuer Kleintraktor wird vor allem in der Innenstadt eingesetzt. Als nächstes soll ein Dampfstrahl-Fahrzeug angeschafft werden. Sein Aufgabenbereich: Graffiti und Kaugummi.

Und auch die Öffentlichkeitsarbeit wird fortgesetzt: Neue Transparente und Mülleimer-Aufkleber sind gerade in Vorbereitung.

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Probleme benannt: Mit einer Fähnchen-Aktion machte die Stadt im April deutlich, wie stark manche Grünanlagen durch Hundekot verunreinigt sind.