Klimaschutz spart bares Geld - Neuer Beirat will Bürger erreichen
15.02.2012
Vor allem durch die Sanierung von privaten Gebäuden könnte die Klimabilanz in Tuttlingen verbessert werden. Wege dazu werden jetzt im Klimabeirat diskutiert, der am Dienstag erstmals tagte.
Wo wird in Tuttlingen Energie verbraucht? Die Grafik, die Matthias Wangelin von der Klima und Energieeffizienzagentur (KEEA) an die Wand warf, war deutlich: Privathaushalte machen mit 46 Prozent den größten Teil aus, gefolgt vom Verkehr mit rund 30 und der Industrie mit knapp 23 Prozent. Öffentliche Einrichtungen liegen nur im Ein-Prozent-Bereich.
Junge Umweltschützer: Zum Auftakt erklärten Kinder des Kindergartens Hinter Aspen Baubürgermeister Willi Kamm und allen Mitgliedern des neuen Klimaschutzbeirates welche Themen ihnen beim Umweltschutz wichtig sind.
Diese erste Analyse machte aber auch deutlich, wie wichtig das neue Klimaschutzkonzept ist: Denn gerade die Bereich Wohnen und Wirtschaft will es erreichen – im Gegensatz zu den früheren Programmen, die bislang nur die Verwaltung und städtischen Einrichtungen im Fokus hatten.
„Es war richtig, dass wir bei der Verwaltung einen Anfang gemacht haben“, sagte Umweltbeauftragter Michael Hensch am Dienstag im Ratssaal, „aber wir sehen, dass die anderen Bereiche auf Dauer fast wichtiger sind.“ Aber auch die schwierigeren: Denn während der Gemeinderat per Beschluss die energetische Sanierung eines städtischen Gebäudes auf den Weg bringen kann, können Verwaltung und Kommunalpolitikern den Bürgern schlecht vorschreiben, wie sie Energie sparen sollen. Hier ist Überzeugungsarbeit gefragt.
Der Klimaschutzbeirat, der am Dienstag unter der Moderation von Kathrin Kappes-Kühnemuth zum ersten Mal tagte, will hier ansetzen. Und deshalb ist er möglichst breit besetzt: Vertreter des Gemeinderats, von Umweltverbänden, den Kirchen, ausländischen Vereinen, Schulen und Kindergärten sind ebenso dabei wie Führungskräfte großer Unternehmen sowie Fachleute der SWT, des Handwerks und der Schornsteinfeger – schließlich hat kaum jemand so intensiven Einblick in den Zustand privater Heizanlagen wie letzterer.
In drei Gruppen werden die rund 30 Mitglieder des Beirats in den kommenden Monaten an konkreten Vorschlägen arbeiten. Drei Sitzungen sind insgesamt vorgesehen, im Juli wird es außerdem 3 Themenworkshop mit unterschiedlichen Fachleuten und Vertretern der Bürgerschaft geben, am Ende wird ein Konzept stehen, das dem Gemeinderat vorgeschlagen wird.
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