Einstieg in die Windkraft: Technischer Ausschuss empfiehlt Eßlinger Winterberg
26.01.2012
Der Winterberg bei Eßlingen könnte Tuttlingens erster Windkraftstandort werden. Einstimmig empfahl der Technische Ausschuss des Gemeinderats am Donnerstag, den Standort näher zu untersuchen. Denkbar wäre dort ein Windpark mit drei bis fünf Anlagen.
Einen Anteil von über 50 Prozent Erneuerbarer Energien am Tuttlinger Strom bis 2020 sieht das Tuttlinger Energiekonzept vor. Ein großer Teil davon könnte in Eßlingen erzeugt werden. Dort befindet sich nämlich eine der bevorzugten Lagen des Windatlasses auf der Tuttlinger Gemarkung. Und: Im Gegensatz zu anderen windreichen Tuttlinger Flächen liegt dieser nicht im Einflugbereich des „take-off“-Flugplatzes, in dem keine Windkraftanlagen zulässig sind.
Nachdem die Windkraftpläne bereits in den Ortschaftsräten vorgestellt und gutgeheißen wurden, stellte Umweltbeauftragter Michael Hensch das weitere Vorgehen am Donnerstag im Technischen Ausschuss vor: Als erstes wird ab März im Rahmen einer detaillierten Windkraftmessung untersucht, ob der Platz wirklich geeignet und mit welchen Erträgen zu rechnen ist. Rund ein Jahr wird diese Untersuchung dauern. Parallel dazu wird die Stadt den Flächennutzungsplan so fortschreiben, dass Windkraft auf dem Winterberg zulässig ist. Außerdem wird die Stadt weiter sondieren, welche strategischen Partner für den Bau in Betracht kommen. Erfahrungsgemäß sind bei Windkraftanlagen Planungs- uns Bauzeiten von vier bis fünf Jahren üblich, so dass die ersten Windräder ab 2016 in Betrieb gehen könnten.
Betrieben werden sollen die Windräder unter der Regie der SWT. Bei der Finanzierung schwebt OB Michael Beck ein Bürgermodell vor: „Wir wollen, dass sich die Bürger auf diese Weise mit der Anlage identifizieren und die Erlöse vor Ort bleiben“, so Beck. Konkret würde dies heißen, dass Tuttlinger Bürger – ähnlich wie bei einer Genossenschaft – Anteile an den Anlagen erwerben könnten.
Das erste Interesse ist bereits groß: Als das Modell Anfang Januar im Eßlinger Ortschaftsrat vorgestellt wurde, wurde vor allem ein dringender Wunsch geäußert: Der Verkauf sollte so organisiert werden, dass Eßlinger Bürger auch in angemessenem Maße Anteile zeichnen können.
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