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Bahntag Tuttlingen: Bahnchef Fricke sagt Unterstützung bei Bahnhofs-Umbau zu


Die Bahn will die Stadt Tuttlingen bei einer Aufwertung des Bahnhofs unterstützen. Wie dies geschehen könnte, wurde beim Bahntag am Donnerstag mit dem Konzernbevollmächtigten Eckart Fricke besprochen. Weitere Themen waren der Ausbau der Gäubahn sowie die Stärkung des Bahnknotens Tuttlingen durch eine Elektrifizierung der Donautalbahn.

Pünktlich um 9.26 Uhr auf Gleis 5 traf Eckart Fricke ein, und nach einem ersten Besuch im Bahnhofsgebäude führte OB Michael Beck den Gast auch gleich zu einem Problempunkt: Etwas abseits des Bahnhofs steht nach wie vor ein Rest der ehemaligen Güterabfertigung. Abgerissen werden kann das leer stehende Gebäude nicht, da im Keller noch Bahntechnik eingebaut ist, deren Verlagerung 600 000 Euro kosten würde. „Unter diesen Bedingungen“, so Beck, „ist eine wirtschaftliche Nutzung des Geländes nicht möglich.“ Genau eine solche strebt die Stadt aber an – zum Beispiel in Form eines Parkdecks, das in Kooperation mit der Firma Aesculap gebaut werden könnte.

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Unterwegs in Sachen Bahnverkehr: OB Michael Beck, Bahn-Konzernbevollmächtigter Eckart Fricke und Landrat Guido Wolf MdL auf dem Weg von Tuttlingen nach Immendingen.


Beim anschließenden Gespräch im Aesculapium sagte Fricke dann auch zu, dass man prüfen werde ob die besagte Signaltechnik überhaupt noch zeitgemäß sei – oder ob nicht ohnehin ein Austausch anstehe, den man dann eventuell vorziehen könne.

Die Aussicht, dass beim Thema Güterabfertigung nun Bewegung hineinkommt, war ein erster Erfolg des Bahntages, zu dem Stadt und Landkreis eingeladen hatten. Neben Eckart Fricke, der in seiner Funktion als Konzernbevollmächtigter der oberste Eisenbahner Baden-Württembergs ist, waren mehrere Bahn-Führungskräfte sowie Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg nach Tuttlingen gereist. „Wir müssen immer wieder darauf hinweisen, dass nicht nur in Stuttgart Bedarf an einem Ausbau der Schiene ist“, erklärte Noch-Landrat und Landtagspräsident Guido Wolf in seiner Begrüßung.

Ein zweites wichtiges Thema aus Tuttlinger Sicht war die Zukunft des Bahnhofsgebäudes. Das Gebäude, so OB Beck, „schreit nach einer Veränderung.“ Zwar hat die Bahn der Stadt schon 2009 den Kauf des Bahnhofs angeboten. Für Beck wäre aber eine gemeinsame Lösung, bei der Bahn, Stadt und private Investoren zusammen nach neuen Optionen für die ungenutzten Teile des Baus suchen, sinnvoller. Hier sagte Fricke zu, dass der für Tuttlingen verantwortliche Bahnhofsmanager nochmals intensiv mit der Stadt reden werde. Und auch die Anregung aus dem Publikum, zumindest einmal die Fassade frisch zu streichen, stieß nicht auf Ablehnung.

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Großer Bahnhof: Auf dem Bahnsteig begrüßten OB Michael Beck und Landrat Guido Wolf MdL den Bahn-Konzernbevollmächtigten Eckart Fricke.

Um Tuttlingens Rolle als Bahnknoten zu stärken, muss freilich auch in die Gäu- und die Donautalbahn investiert werden. Hier mahnte Landrat Guido Wolf an, die von der Politik zugesagten Ausbauten der Gäubahn auch in Angriff zu nehmen: Für den ersten Ausbau-Abschnitt der Gäubahn bei Horb seien 13 Millionen Euro sicher, und von Verkehrsminister Hermann gebe es auch Zusagen für weitere Ausbauten. Eckart Fricke wiederum sagte zu, dass auf der Gäubahn wieder moderne Neigetechnikzüge eingesetzt werden, sobald dies technisch möglich sei.

Moderator Rainer Kaufmann, der ehemalige Direktor des Regionalverbandes, betonte darüber hinaus die Bedeutung der Donautalbahn. Um die Gäubahn zu stärken sei es wichtig, dass dieser Zubringer attraktiver werde. Dies sei auch für den Bahnknoten Tuttlingen wichtig.

Nach der Gesprächsrunde im Aesculapium wurde die Veranstaltung in Immendingen fortgesetzt. Hier standen weitere Details zur weiteren Entwicklung von Gäu-, Donautal- und Schwarzwaldbahn auf der Tagesordnung.