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Saubere Donau für die Sommermonate - Offenes Wehr lässt Schlamm abfließen


Auch nach dem Hochwasser um die Jahreswende bleibt das Wehr an der Groß Bruck offen. Die Stadt praktiziert somit zum ersten Mal das Wehrmanagement, das langfristig die Wasserqualität der Donau verbessern soll.

Als Ende Dezember die Donau Hochwasser führte, war es zunächst Routine: Mit steigendem Pegel wurde das Wehr an der Groß Bruck geöffnet, um einen Rückstau zu verhindern. Doch das Wehr blieb auch unten, als der Pegel wieder sank. Seither fließt die Donau teils deutlich tiefer durch ihr Bett, als man es sonst gewohnt ist.

Donauwehr
Klappe auf: Bis März bleibt das Donauwehr geöffnet.

Bis März, spätestens Mitte April wird dies auch so bleiben, erst im Frühjahr ist wieder ein Aufstau geplant. Der Grund dafür: Durch das geöffnete Wehr wird auch der Schlamm weggespült, der sich sonst am Grund des Flusses ansammelt. Der Schlamm wiederum ist einer der Hauptgründe für die Minuspunkte, die es für die Wasserqualität bei Tuttlingen nach wie vor gibt. Diese wiederum muss sich bessern, um den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden. Ein zweiter, bisher problematischer Punkt ist die fehlende Durchwanderbarkeit für Tiere. Durch die Absenkung in den Wintermonaten bis in das zeitige Frühjahr hinein, können eine Vielzahl von Tierarten die Donau wieder durchwandern.

Nachdem zeitweise schon der Abbau des Wehres diskutiert worden war, einigten sich Stadt, Landkreis und Regierungspräsidium im Sommer darauf, die Wasserqualität der Donau auch durch ein aktives Wehrmanagement zu verbessern. An einem detaillierten Konzept wird derzeit gearbeitet – die derzeitige Spülung ist quasi ein Probelauf. Die ersten Beobachtungen sehen aber viel versprechend aus: Nach Einschätzung von Experten könnte die Donau in diesem Jahr sauberer in den Sommer gehen.