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Weiterer Schritt zum Ärztehaus - Bauantrag liegt vor


Der Bauantrag für ein Tuttlinger Ärztehaus an der Ecke Neuhauser Straße/Brunnentalstraße liegt der Stadtverwaltung nun vor. Dort wird eine Investorengruppe um Dr. Hannes Egle ein fünfgeschossiges Gebäude errichten.

Baubürgermeister Willi Kamm geht davon aus, dass der Bauantrag zügig genehmigt werden kann: „Wir standen von Beginn an mit den Bauträgern in Kontakt und haben bereits im Vorfeld des Antrags einiges geprüft.“

Mit dem Bauantrag endet eine Diskussion, die seit 2006 Stadt, Landkreis und Ärzte beschäftigt. Dabei ging es vor allem darum, sowohl einen Investor zu finden als auch einen Standort, an dem mehrere Bedingungen erfüllt sind.

Der jetzige Standort wurde aus ursprünglich zehn Grundstücken ausgewählt. An ihm stimmen nun die Größe und der Preis für die Investoren. Auch sind die baulichen Möglichkeiten für ein mehrgeschossiges Gebäude gegeben, und das Grundstück ist gut erreichbar. „Natürlich hätten wir das Ärztehaus gerne noch innenstadtnaher gehabt, aber letztendlich ist entscheidend, welches Grundstück für die Investoren interessant ist“, sagt Oberbürgermeister Michael Beck. „Ich freue mich, dass für solch ein wünschenswertes Projekt privates Geld in die Hand genommen wird.“

Simulation des zukünftigen Ärztehauses
So soll es aussehen: Das künftige Ärztehaus.
Visualisierung: FRICON Werbeagentur

Dass überhaupt ein Investor für ein Ärztehaus gefunden wurde, ist ebenfalls nicht selbstverständlich. „Eine Rendite wie bei anderen Investorenprojekten ist bei Weitem nicht zu erwarten“, bestätigt Dr. Hannes Egle. „Dafür handelt es sich um ein bodenständiges Projekt mit langfristiger Perspektive, bei dem ich alle Partner und die Gegebenheiten in der Stadt kenne.“

„Besonders wichtig war auch die Kooperation mit dem Klinikum zum langfristigen Erhalt des Standortes Tuttlingen“, sagt Erster Bürgermeister Emil Buschle. Dem stimmt auch Landrat Guido Wolf zu: „Immer häufiger wird es zukünftig vorkommen, dass aufgegebene Ärztesitze vom Landkreis übernommen werden, um den Versorgungsgrad beizubehalten. Die Unterbringung dieser Sitze in einem Ärztehaus wird unter betriebswirtschaftlichen Aspekten durchaus sinnvoll sein.“ Auch von den Ärzten würde zunehmend die Möglichkeit nach geregelten Arbeitszeiten und Teilzeitarbeit im Angestelltenverhältnis gefordert – auch weil die Zahl der weiblichen Medizinerinnen über die Jahre deutlich zugenommen habe. In einem Ärztehaus könne die Arbeit im Angestelltenverhältnis recht problemlos angeboten werden.

„Ganz zu Beginn des Projekts Ärztehaus stand die Erkenntnis, dass Tuttlingen in den nächsten zehn Jahren mit einer medizinischen Unterversorgung von bis zu 30 Prozent zu rechnen haben wird“, erklärt Wirtschaftsförderer Dr. Ralf Binder. Mit einem dreisäuligen Gesundheitskonzept für Tuttlingen hoffe man, dieser Gefahr entgegenwirken zu können. So sei das jetzige Ärztehaus auch nur eines von dreien im Konzept vorgesehenen Häusern. Zu dem geplanten Ärztehaus, in dem Fachärzte untergebracht werden sollen, soll mittelfristig eines für Allgemeinärzte sowie ein Haus mit therapeutischen Angeboten hinzukommen.