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TUT Spezial

Saubere Stadt statt Hundekot
Kreative Ideen gesucht - Stadt startet Plakatwettbewerb


Hund vor Plakat

Ein Dankeschön für vorbildliche Hundehalter*innen: Wer zur Tüte greift, bekommt vom KOD Schokolade - und der Hund ein Leckerli.

Vor allem das Straßenbegleitgrün hat es oft in sich: „Wenn unsere Leute mit dem Freischneider oder der Motorsense unterwegs sind, wird es regelmäßig unappetitlich“, so Bauhofleiter Gerd Rudolf. Vor allem wenn die schnelldrehenden Sensenblätter mit den Hinterlassenschaften in Kontakt kommen, sind die Folgen unberechenbar. „Auf Details will ich jetzt gar nicht eingehen“, so Rudolf, „ich sag nur eins: Unsere Leute müssen immer häufiger die Arbeitskleidung wechseln.“

Dass Hundehalter ihre Hunde auch dort ihr Geschäft verrichten lassen, wo es eigentlich nicht erlaubt ist, ist nichts Neues. Allerdings: Es wird immer häufiger. Das bestätigt auch der Kommunale Ordnungsdienst. „Das Problem nimmt deutlich zu“, sagt Fachbereichsleiter Benjamin Hirsch, „in Grünstreifen, aber auch in der Fußgängerzone oder rund um den Marktplatz – „obwohl dort überall Spender mit Tüten hängen.“

Der mutmaßliche Grund für die Zunahme: Auch in Tuttlingen gibt es - wie überall in Deutschland – deutlich mehr Hunde. 2017 waren noch 1001 Hunde in Tuttlingen gemeldet, mittlerweile sind es rund 1200 – eine Steigerung von 20 Prozent in wenigen Jahren. Und nicht nur das: „Eine gewisse Gleichgültigkeit vieler Leute“, so Benjamin Hirsch, „trägt zum Problem bei.“

Die Stadt Tuttlingen startet daher nun eine Kampagne, die auf das Problem hinweist. Vor allem soll daran appelliert werden, die bestehenden Tütenspender auch zu nutzen und die Exkremente der Hunde einzusammeln. So harmlos, wie manche denken, ist der Kot nämlich nicht: Zwar ist er natürlich biologisch abbaubar, gleichzeitig aber auch eine Brutstätte für Würmer und andere Parasiten. Vor allem für spielende Kinder kann er gefährlich werden - vom Ekelfaktor mal ganz abgesehen.

In den kommenden Wochen wird der KOD daher auf Hundehalter*innen in der Stadt zu gehen - und sich zunächst bei denen bedanken, die es jetzt schon richtig machen. „Wir wollen eine positive Nachricht rüberbringen – und motivieren“, heißt es in einer Erklärung der Stadt. So gibt es zum einen kleine Geschenke für vorbildliche Hundehalter und deren Tiere – und zum anderen einen Kreativwettbewerb (siehe unten): Der erste Preis: Ein Gutschein für Veranstaltungen der Tuttlinger Hallen im Wert von 120 Euro – dem Gegenwert von einem Jahr Hundesteuer.

Kreativwettbewerb: Originelle Plakate gesucht

92 Spender mit Hundekotbeuteln sind im Stadtgebiet verteilt und werden regelmäßig bestückt, trotzdem machen viele Hundehalter*innen von dem Angebot keinen Gebrauch. Die Stadt Tuttlingen will nun mit einem Kreativwettbewerb dazu anregen, sich mit dem Thema zu befassen – und Hundehalter*innen dazu bringen, das Angebot stärker zu nutzen.

Gesucht werden daher Ideen für auffällige Plakate, die künftig neben den Spendern montiert werden und so auf das Angebot aufmerksam machen. Zeichnungen oder Gemälde sind ebenso möglich wie Fotos oder Montagen, lediglich das Format DIN-A-3 ist vorgegeben.

Die Beiträge können entweder eingescannt und per Mail eingeschickt (presse(at)tuttlingen.de) oder auf Papier an der Pforte im Eingangsbereich des Rathauses abgegeben werden. Einsendeschluss ist der 12. Juli.

Die Arbeiten werden von einer dreiköpfigen Jury begutachtet. Ihr gehören Sabine Krusche (Leiterin der Jugendkunstschule), Janika Mägerle von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit sowie Teresa Leiber vom Ordnungsamt an.

Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas: Erster Preis ist ein Gutschein für Veranstaltungen der Tuttlinger Hallen im Wert von einem Jahr Hundesteuer – also 120 Euro. Zweiter Preis ist ein 50-Euro-Gutschein, dritter bis fünfter Preis je ein 25-Euro-Gutschein.

Hundekot auf der Straße: Bis zu 100 Euro Bußgeld

Hundehalter, die dabei erwischt werden, wenn sie Kot nicht ordnungsgemäß entsorgen, werden zur Kasse gebeten. Der Mindestsatz beträgt 35 Euro. In hartnäckigen Fällen oder bei Wiederholungstäter können es bis zu 100 Euro sein.