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Engere Kooperation mit Tageseltern - Genug Plätze für Kinder ab drei


Tuttlingen erfüllt auch weiterhin den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab drei Jahren. Schwierig wird es hingegen bei den Plätzen für unter Dreijährige. Hier wird die Stadt den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch möglicherweise nicht in Form von Krippenplätzen erfüllen können. Einen Teil des Bedarfs sollen Tageseltern abdecken.

Jule spielt in der Kindertagesstätte Haus der Familie

1376 Kindergartenplätze für Kinder ab drei Jahren gibt es in Tuttlingen, 292 davon sind mit verlängerten Öffnungszeiten, 20 sind Ganztagesplätze. Mit diesem Bestand fährt Tuttlingen auch weiterhin gut – denn die Geburtenzahlen sind relativ konstant. „Hier können wir den Rechtsanspruch erfüllen“, erklärte Oberbürgermeister Michael Beck.

Schwieriger wird es bei den Krippenplätzen. Hier besteht zwar ab 2013 ein Rechtsanspruch – um ihn zu erfüllen, sollte Tuttlingen den Empfehlungen des Landes nach für rund 400 Kinder unter drei Jahren einen Platz bereit halten. Derzeit gibt es in Tuttlingen182 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren – und bereits jetzt stehen 50 Kinder auf der Warteliste.

Dies wird vorerst auch so bleiben. Die anstehenden Ausbauprojekte wurden gestoppt. Zwar liegen derzeit für die Kindergärten Aspen, Kernstadt und Maria Königin Entwurfsplanungen vor – 60 Krippenplätze wären hier entstanden. Wegen der schwierigen Finanzlage wurden alle Projekte vorerst gestoppt.

Zusätzlich werden ab dem neuen Kindergartenjahr die Spielgruppen des Kinderschutzbundes und des Montessori-Vereins in die Bedarfsplanung aufgenommen. Mit diesem Beschluss beteiligt sich die Stadt zukünftig an den Betriebskosten der beiden Gruppen.

Ebenfalls gestärkt wird die Betreuung durch Tageseltern. Sie bietet die Möglichkeit, vergleichsweise günstige Betreuungsplätze zum Beispiel in Privathaushalten zu schaffen. Entgegen kommt dem, dass der Kreistag beschlossen hat, Tageselternplätze so zu subventionieren, dass Eltern nicht mehr bezahlen müssen, als die von den Landesverbänden empfohlenen Sätze für Krippenplätze.

Die Stadt wird nun darüber hinaus gemeinsam mit dem Verein für Tagesbetreuung e.V. enger zusammen arbeiten, um durch eine gute Kooperation das Angebot für die Familien zu verbessern. Dazu gehören unter anderem eine aufeinander abgestimmte Vermittlungsarbeit, gemeinsame Fortbildungen und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.

„Auch wenn wir die bisherige Pläne für die Krippenbetreuung nicht wie geplant umsetzen können, hoffen wir trotzdem, bei diesem zentralen Thema weiter zu kommen“, so OB Michael Beck. Der Gemeinderat stimmte der Bedarfsplanung folglich zu.