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ÖPNV
Tuttlinger Ein-Euro-Ticket soll ab 1. Januar kommen


Bus am ZOB

Wird einfacher und günstiger: Busfahren in Tuttlingen.

„Mit diesem Projekt wird der ÖPNV spürbar gestärkt – und dass das jetzt so zügig möglich war, freut mich sehr“, so OB Michael Beck am Donnerstag im Technischen Ausschuss. „Vor allem ist das System denkbar einfach – für einen Euro kommt man überall hin – egal, ob in der Stadt oder von Nendingen bis Möhringen.“

Der Tuttlinger Stadttarif soll das Busfahren in der Stadt sowohl billiger als auch einfacher machen: Wer innerhalb des Stadtgebiets unterwegs ist, muss sich nicht um Tarifzonen kümmern, sondern zahlt ab 1. Januar für eine Einzelfahrt generell einen Euro. Zum Vergleich: Der reguläre Tarif für die entsprechende Zone würde bei 2,40 Euro liegen. Für Kinder von 6 bis 14 Jahren sind es 50 Cent, ein Tagesticket kostet 3 Euro.

Der Stadttarif soll vor allem Leute für den Bus gewinnen, die bislang nicht zu den regelmäßigen ÖPNV-Nutzern gehören. „Das System ist einfach und niedrigschwellig“, so Baudezernent Florian Steinbrenner. Dank des geringen Preises, so die Hoffnung, steigen Leute auch mal spontan zu, die sonst nicht 2,80 Euro für eine Kurzstrecke zahlen würden. Und dass solche Systeme funktionieren können, hat sich anderswo gezeigt: Von einer Info-Fahrt nach Feldkirch in Vorarlberg nahmen Vertreter von Gemeinderat und Verwaltung ebenso Anregungen mit wie aus Radolfzell, wo sich ein vergleichbarer Ein-Euro-Tarif Erfolgsmodell entwickelt hat.

Der Stadttarif ist Teil des Mobilitätskonzepts, das der Gemeinderat im Mai beschlossen hat. Aus diesem Konzept stammt auch ein weiterer Baustein, den der TA am Donnerstag ebenfalls empfahl: Ab Januar soll es für einen Monat ein kostenloses Neubürgerticket geben, das im ganzen Landkreis gültig ist.

Parallel zu den neuen ÖPNV-Angeboten soll auch die nächste Stufe des Parkkonzeptes umgesetzt. Der Gemeinderat hatte 2021 beschlossen, dass die Parktarife parallel zum Ausbau des ÖPNV sukzessive erhöht werden. Umgesetzt wird dies jetzt in der Westlichen Innenstadt zwischen Wilhelmstraße und Aesculap-Platz. Dort wird seit 2021 für das Parken ein Halbtages-Satz von 50 Cent und ein Tagessatz von einem Euro verlangt. Künftig gilt – wie in weiten Bereichen der Innenstadt – ein Stundensatz von 50 Cent. Die Tageskarte kostet dann vier Euro.

Die endgültige Entscheidung fällt der Gemeinderat am Montag.