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TUT Spezial

Baugebiet Bruder Klaus
Flächensparend, energieoptimiert - und viel Holz


Im Gespräch war das Grundstück, das die katholische Kirche einst als Reservefläche gekauft hatte, schon länger. Verschiedene frühere Ideen für das mitten in der Nordstadt gelegene Areal stießen auf Ablehnung. Jetzt ging die Stadt einen neuen Weg: Auf der Grundlage verschiedener Anregungen erarbeiteten die Fachbereiche Stadtplanung und Hochbau zwei komplette Entwürfe. „Wir haben hier die verschiedensten Wünsche und Anregungen aufgegriffen“, so OB Michael Beck, „und vor allem die Aspekte, die heute wichtig sind – wir stecken schließlich gerade in der größten Energiekrise, die wir je erlebt haben.“

Animation des künftigen Baugebiets

Modern und energiesparend: Die Vorentwürfe für das Bruder-Klaus-Gelände.

Auf der Grundlage der Vorentwürfe werden jetzt Investoren gesucht. Über den Sommer können sie sich bewerben, im Herbst soll ein Gremium aus Vertretern von Verwaltung und Gemeinderat dann entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. Über die öffentliche Ausschreibung (voraussichtlich im Juli 2022) wird auf den städtischen Kanälen und der Homepage bekannt gegeben. Bereits Ende des Jahres könnte der Kaufvertrag unterschrieben werden. Für rund 320 Euro pro Quadratmeter soll das Areal verkauft werden. Ein Bauträger hat bereits im Vorfeld Interesse angemeldet.

Damit das Quartier die gewünschte architektonische und ökologische Qualität bekommt, ist der Verkauf an verschiedene Bedingungen geknüpft. So müssen die Bewerber sich an einem der beiden Testentwürfe orientieren, Holzbauweise ist dabei ebenso vorgeschrieben wie KfW40-Standard. Auch müssen die Häuser so geplant sein, dass eine Förderung durch das Z-15-Programm der L-Bank für junge Familien möglich ist. Neben diesen Pflichtpunkten fließen Fragen wie Baubiologie, Freiraum- und Grünplanung sowie Mobilitätsangebote wie Fahrradplätze oder Carsharing in die Bewertung mit ein.

Animation des künftigen Baugebiets

Auf der rund 2500 Quadratmeter großen Fläche sollen 10 bis 16 Wohneinheiten entstehen, zwei Varianten sind möglich. Unter der Überschrift „Verdichtetes Einfamilienhaus“ sind Einzel- und Doppelhaushälften mit Sattel- und teilweise auch begrünten Dachterrassen vorgesehen. Pro Haus sind hier Grundstücke von 97 bis 173 Quadratmeter vorgesehen. Variante zwei schlägt unter dem Titel „Hof-/Atriumhäuser“ kubenförmige Bauten mit begrünten Flachdächern vor. Die Grundstücke hier wären zwischen 160 bis 220 Quadratmeter groß.

„Beide Modelle entsprechen dem Ziel des verdichteten Bauens – und macht die Häuser erschwinglicher“, so Baudezernent Florian Steinbrenner. Für die gesamte Anlage soll es deshalb auch einen zentralen Parkplatz geben. Pro Wohneinheit ist zunächst ein Stellplatz vorgesehen.