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Verkehrsgutachten vorgestellt: Tuttlinger fahren gerne Fahrrad aber wenig Bus


Die Tuttlinger fahren überdurchschnittlich viel Fahrrad, allerdings sind sie auch öfters als andere alleine im Auto unterwegs. Das sind zwei Ergebnisse der Verkehrsanalyse, die am Donnerstag im Technischen Ausschuss des Gemeinderats vorgestellt wurde.


Gewinnt an Bedeutung: Bereits 19 Prozent der Wege in Tuttlingen werden mit dem Fahrrad zurück gelegt.

Wer ist wann und wo mit welchem Verkehrsmittel unterwegs? Daten wie diese dienen auch als Grundlage für die weitere Verkehrsplanung. Um hier aktuelle Daten zu bekommen, hatte die Stadt das Büro Modus Consult beauftragt. Vor allem der „Modal Split“ – also die Bedeutung der verschiedenen Verkehrsmittel im Alltag – war von Interesse.

Ermittelt wurden die Zahlen durch eine Haushaltsbefragung im Herbst letzten Jahres, an der sich über 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten. An einem festgelegten Tag im Oktober 2019 notierten sie, wann sie wo und in welcher Form unterwegs waren.

Alles in allem wurden am Stichtag 131 816 Wege zurückgelegt. Bei 57 Prozent wurden dabei Autos und Motorräder verwendet, 43 Prozent fallen unter den sogenannten „Umweltverbund“ – also Fahrrad, ÖPNV und Fußverkehr.

In der genauen Auswertung, die Stefan Hangleiter von Modus Consult vorstellte, fallen noch weitere Aspekte auf:

  • In Tuttlingen liegt der Anteil des Radverkehrs bei 19 Prozent. Der Durchschnittswert baden-württembergischer Mittelstädte liegt nur bei 8 Prozent.
  • Der motorisierte Individualverkehr liegt mit 57 Prozent unter dem Landesschnitt von 63 Prozent.
  • Nur sechs Prozent sitzen als Mitfahrer in Autos – was wiederum bedeutet, dass 51 Prozent der Wege von Leuten zurückgelegt werden, die alleine im Auto sitzen. Anderswo ist der Mitfahrerwert höher – im Schnitt liegt er bei 19 Prozent.
  • Relativ gering ist auch der ÖPNV-Anteil. Er beträgt nur vier Prozent. Allerdings ist er in vergleichbaren Städten generell gering: Der Landesschnitt liegt bei sechs Prozent.

Vor allem der hohe Anteil des Radverkehrs freute OB Michael Beck. „Wir sind also jetzt schon Fahrradstadt“, stellte er fest. Und auch Gutachter Hangleiter bewertete das Gesamtergebnis positiv: „Sie sind auf dem richtigen Weg.“