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Busdrehscheibe auf dem Vorplatz und Förderung vom Land: Bahnhofsprojekt kommt voran


Im Laufe des Jahres 2022 sollen die Bauarbeiten am Bahnhof beginnen. Dabei fährt die Stadt Tuttlingen zweigleisig: Das Gebäude selbst soll von einem Investor saniert und durch weitere Neubauten ergänzt werden. Den Vorplatz wird die Stadt in eigener Regie umgestalten – und zu einem modernen Umsteigeknoten für Rad, ÖPNV, Bahn und Auto machen.


Sanierungsbedürftig: Der Tuttlinger Bahnhof

Für neue Konzepte gibt es oft spannende Worte: „Multimodalen Mobilitätsknotenpunkt“ nennen die Planer das, was aus dem Tuttlinger Bahnhof in den nächsten Jahren werden soll: Ein Ort, der den Umstieg zwischen Bahn, Bus, Fahrrad und Auto erleichtert und gleichzeitig verschiedene Dienstleistungen für Reisende, wie beispielsweise das Car-Sharing, anbietet. „In unserem künftigen Mobilitätskonzept wird der Bahnhof eine zentrale Rolle spielen“, so OB Michael Beck.

In der Sitzung des Technischen Ausschusses am Donnerstag stellte Michael Dinter vom Büro Albert Speer und Partner das Grobkonzept für den Bahnhofsvorplatz vor: Auf der Mitte des Platzes könnte eine dreieckige Insel entstehen. An ihr und den Seiten des Platzes können bis zu acht Busse andocken. Die Fahrgäste sollten durch ein modernes Leitsystem mit Echtzeit-Info zu den Bussen geführt werden. An der Nordseite des Bahnhofs soll eine moderne Radstation mit bis zu 200 Plätzen entstehen, außerdem sind Ladestellen für Pedelecs, E- und gegebenenfalls auch Wasserstoffautos geplant. Zudem werden weitere Parkplätze für Kiss+Ride, Car-Sharing und Taxis geschaffen.

Eine Funktionsskizze vom Bahnhofsvorplatz
Angebote für alle Verkehrsteilnehmer: Die Funktionsskizze für den künftigen Bahnhofsvorplatz

Die Funktionsskizze von Speer und Partner ist nun Grundlage für die weitere Planung. Sie wird jetzt ausgeschrieben, bis Frühjahr 2021 soll die Detailplanung vorliegen, so dass im Laufe des Jahres 2021 die Bauplanungen ausgeschrieben werden und die Bauarbeiten im Jahr 2022 beginnen können. Die Stadt rechnet für den Vorplatz mit Gesamtkosten von rund 5 Millionen Euro.

Parallel dazu gehen die Vorarbeiten am eigentlichen Bahnhof weiter: Hier sind nach wie vor zwei potenzielle Investoren im Gespräch. Sie werden nun ebenfalls auf der Grundlage der Verkehrsplanung von Speer und Partner ihre Ideen verfeinern. Ende des Jahres wird die Stadt dann entscheiden, welches der Unternehmen den Bahnhof kaufen und sanieren wird.

Das Projekt kommt übrigens zu einem günstigen Zeitpunkt: Wie Simon Gröger, Wirtschaftsförderer und Projektleiter für das Bahnhofsprojekt, am Donnerstag erläuterte, gibt es vom Land ganz aktuell neue Förderprogramme. Tuttlingen könnte dabei von zwei Töpfen für die Sanierung von Bahnhofsgebäuden sowie für Mobilitätsangebote profitieren. „Unser Projekt“, so Gröger, „passt da genau rein – und wir sind früh dran.“