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Beschluss am Holocaust-Gedenktag: Zwölf weitere Stolpersteine in Tuttlingen


Auch in diesem Jahr wird Tuttlingen weitere Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer verlegen. Die Liste, die Museumsleiterin Gunda Woll erarbeitet hatte, wurde von den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses einstimmig so empfohlen.


Erinnerung an NS-Opfer: Gunter Demnig bei der Verlegung im November 2019.

Bei der Sitzungsplanung war es zunächst Zufall, nun aber passte der Tagesordnungspunkt wie kein anderer zu diesem Tag: Am Gedenktag zur Befreiung des KZ Auschwitz befasste sich der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates mit den Opfern der NS-Diktatur, an die die Stadt Tuttlingen als nächstes durch die Verlegung von Stolpersteinen erinnern wird. „Wir wollen die Erinnerung weiter wach halten – zumal das Thema aktueller ist denn je“, so OB Michael Beck

Mit den nun beschlossenen Verlegungen wird ein Projekt fortgeführt, das 2016 in Tuttlingen begann. Bereits drei Mal hat der Bildhauer Gunter Demnig seither in Tuttingen Stolpersteine verlegt. 34 der Messingtafeln erinnern derzeit an NS-Opfer aus Tuttlingen – und es werden noch deutlich mehr werden: Bis jetzt sind rund 100 Menschen aus Tuttlingen bekannt, die während der NS-Zeit ermordet wurden. Diese noch relativ neue Zahl ist vor allem das Ergebnis der jüngsten Forschung: Als Gunda Woll 2016 die erste Stolperstein-Verlegung vorbereitete, war sie noch von maximal 30 Namen ausgegangen.

Für 2020 sind nun zwei Termine mit Gunter Demnig geplant, an jedem sollen je sechs Steine verlegt werden. Gedacht wird dabei vor allem an Euthanasie-Opfer und politisch Verfolgte. Die genauen Termine wird Gunda Woll nun mit Gunter Demnig abstimmen.