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Im Interesse der Verkehrssicherheit: Stadt und Polizei nehmen Auto-Poser in den Fokus


Unnötiges Schaufahren, lautes Motorengeheul, dröhnende Bassanlagen, illegale Rennen und das oft auch zur Nachtzeit – immer häufiger fallen Autofahrer durch Belästigung aber auch Gefährdung Unbeteiligter auf.
Längst sind sogenannte „Poser“ kein Problem der Großstädte mehr. Insbesondere in den Sommermonaten nutzten rücksichtslose Fahrer das gute Wetter, um zu zeigen was die „Karre“ kann. Dass dieses oftmals gefährliche Verhalten auch tragische Konsequenzen haben kann zeigt die Unfallstatistik. Nach wie vor ist Geschwindigkeit  die Unfallursache Nummer eins.  Aktionswochen wie die Geschwindigkeitskontrollwoche Ende Juli zeigten ebenfalls deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Trauriger Spitzenreiter der innerstädtischen Messung der Stadtverwaltung Tuttlingen war ein Autofahrer, der mit 116 km/h unterwegs war. „Wer mit einem solchen Tempo durch die Stadt rast, gefährdet Leib und Leben anderer“, so OB Michael Beck, „hier muss man hart dagegen vorgehen.“

Auch immer mehr Bürger fühlen sich durch aufdringliche Fahrverhalten und lärmende Autos belästigt. Seit einiger Zeit häufen sich die Klagen und Beschwerden bei Stadtverwaltung und Polizei.

Unter Mithilfe der Tuttlinger Bürger möchten Stadt und Polizei nun deshalb einen Fokus auf diese Fahrer richten. Ab sofort kann jedermann unter der E-Mail-Adresse tuttlingen.prev.vue(at)polizei.bwl.de lautstarke Raser an die Polizei melden. Mit diesen Meldungen soll erfasst werden,  wer durch massiv störendes oder gefährdendes Verkehrsverhalten auffällt. Besonders wichtig sind hierbei Angaben über Ort, Zeit, Kennzeichen, Autotyp sowie eine Schilderung des Fehlverhaltens.

Denn: Oftmals fallen immer die gleichen Fahrer auf. Bei mehrmaliger Meldung eines Autos setzen die Behörden gezielt bei diesen Fahrern an. Die möglichen Konsequenzen sind dabei vielfältig. Sie reichen von einer Erhöhung der Bußgeldsätze, Festlegung von Zwangsgeldern, Überprüfung der Fahreignung und in besonderen Fällen bis hin zur Beschlagnahme des Autos.

„Doch soweit muss es nicht kommen. Wir werden versuchen das Gespräch mit den Beteiligten zu suchen und sie auffordern das Posen zu unterlassen. Sollte dies nicht wirken, müssen allerdings weitere Maßnahmen folgen.“, erklärt Matthias Wörner, Revierleiter des Polizeireviers Tuttlingen.

Durch die gebündelten Bemühungen versuchen Polizei und Stadt die Tuttlinger Straßen sicherer zu machen. „Durch die Unterbindung dieser Gefährdung und Belästigung erreichen wir eine Steigerung der Verkehrssicherheit und letztendlich auch mehr Wohn- und Lebensqualität in Tuttlingen. Die Verursacher müssen wissen, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Zudem sollen die Bürger spüren, dass wir ihre Beschwerden ernst nehmen.“, so Matthias Wörner, Leiter des Polizeireviers Tuttlingen.