Vorlesen

Festakt zum Start des Hochschulcampus Oettinger: Land wird Ausbau unterstützen


Für weitere Bauabschnitte des Tuttlinger Hochschulcampus soll es Unterstützung des Landes geben: „Wenn Sie mit diesem Modell Erfolg haben, wird es nicht das Ende der Fahnenstange sein“, sagte Ministerpräsident Günther H. Oettinger am Donnerstag vor rund 500 Ehrengästen in der Stadthalle.

Festakt_Gruendertafel
Enthüllung:OB Michael Beck, Ministerpräsident Günther H. Oettinger, Landrat Guido Wolf, Prof. Rolf Schofer.

Als vor drei Jahren die Weichen für das Projekt gestellt wurden, war von Krise noch keine Rede. Jetzt, bei der Einweihung des Tuttlinger Hochschulcampus, wurde die neue Bildungseinrichtung als deutliches Signal gegen die Untergangsstimmung betrachtet: „Wenn es in Zeiten der Rezession ein deutliches Zeichen gegen die Depression gibt, dann ist es die Gründung dieser Hochschule“, so Ministerpräsident Oettinger am Donnerstag. Denn der Hochschulcampus sei Ergebnis einer Politik, die weit in die Zukunft blicke – und vor allem eine Notwendigkeit für die Wirtschaft der Region, die auf ständige Weiterentwicklungen und qualifizierte Mitarbeiter angewiesen sei: „Wir werden uns noch wundern“, so Oettinger, „wie die Technik in zehn Jahren aussehen muss, wenn sie sich am Weltmarkt behaupten will.“

Dass die Wirtschaft hinter dem Projekt steht, wurde auch beim Festakt in der Tuttlinger Stadthalle deutlich: Gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Beck, Landrat Guido Wolf und Hochschul-Rektor Prof. Rolf Schofer enthüllte Oettinger eine Gründertafel, auf der die Namen der 75 Unternehmen aufgelistet sind, die den Hochschulcampus finanziell unterstützen.

Ihnen und allen Partnern, die an diesem „gemeinsamen und ehrgeizigen Projekt“ beteiligt waren, dankte auch Oberbürgermeister Michael Beck: Sie hätten dazu beigetragen, dass „eine Vision zur Realität wurde, dass aus der Vision Hochschule die Institution Hochschulcampus wurde.“ Froh könne man vor allem sein, dass Politik und Wirtschaft das kleine Zeitfenster nutzten, das den Hochschulcampus möglich machte. Schon heute würde es vermutlich anders aussehen.

Festakt_Karte
Symbolische Zutrittskarte. Prof. Rolf Schofer, Prof. Michael Ungethüm, Lothar Broda, Prof. Peter Anders, OB Michael Beck, Dr. Hans-Henning Winkler, Landrat Guido Wolf MdL.

Dies unterstrich auch Landrat Guido Wolf und erinnerte an die nicht immer einfachen Vorgespräche. Letztlich sei es aber gelungen, aus der „Minderheit der Mutigen eine Mehrheit der Überzeugten“ zu machten. Nun sei der Campus Tuttlingen ein Zeichen für die Stärke der Industrie – und hebe sich so von anderen Hochschulen ab, die gegründet wurden, um Strukturschwächen auszugleichen.

„Wer am 5. Dezember beim Spatenstich dabei war, hätte nie geglaubt, dass das möglich wird“, sagte Prof. Rolf Schofer. Und Gründungsbeauftragter Prof. Peter Anders drückte es einfach und herzlich aus. „Ich bin glücklich.“ Dieser Tenor bestimmte auch die Gesprächsrunde aus Wirtschaft und Hochschule, an der neben Anders auch Prof. Michael Ungethüm, Dr. Klaus Irion, Dr. Hans-Henning Winkler, Peter M. Binder, Ortwin Guhl, Prof. Günter Pritschow und der Student Michael Kohlbecher teilnahmen.

Festakt_HermannOB
Schlüsselübergabe: Architekt Günter Hermann und OB Michael Beck.

Im Rahmen des anschließenden Empfangs im Campus-Gebäude selber übergaben Architekt Günter Hermann und Projektsteuerer Ulrich Baum Goldene Schlüssel und symbolische Zutrittskarten an OB Beck und Landrat Wolf. Und die Tragweite dieses Tages für Tuttlingen machte Dekan Matthias Koschar deutlich, der gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Frank Morlock das Campus-Gebäude weihte: „Was Freiburg 1457 erlebte, Tübingen 1477 und Stuttgart 1829 erlebt Tuttlingen heute: Den Einzug akademischen Lebens in die Stadt.“