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Trauer um Susanne Schilling - Stadträtin im Alter von 40 Jahren verstorben


Die Stadt Tuttlingen trauert um Stadträtin Susanne Schilling. Schilling starb am Donnerstagabend im Alter von nur 40 Jahren nach schwerer Krankheit. Sie hinterlässt einen zwölfjährigen Sohn.

Susanne Schilling

Direkt, unkompliziert und an der Sache orientiert - so erlebten die Tuttlinger Susanne Schilling. Es waren Eigenschaften, die zu ihrer Rolle als selbstständige Handwerksmeisterin ebenso passten wie zu ihrer Aufgabe als Kommunalpolitikerin. "Nur wer handelt, kann auch etwas bewegen", sagte sie einmal auf die Frage, warum es sie in die Kommunalpolitik zog.

"Ihre liebenswerte Art wird uns immer in Erinnerung bleiben. Mit ihr verlieren wir die Sympathieträgerin schlechthin im Gemeinderat", so Oberbürgermeister Michael Beck. 1999 zog Susanne Schilling zum ersten Mal für die CDU in den Gemeinderat ein, 2004 wurde sie wieder gewählt, dem Technischen Ausschuss gehörte sie ebenso an wie dem Aufsichtsrat der Stadtwerke. In diesen Gremien erwarb sie sich über die Parteigrenzen hinaus viel Respekt: "Sie war keine Ideologin, die sich im Gemeinderat um jeden Preis profilieren wollte, sondern zielorientiert und nah am Thema arbeitete" so Beck.

Dies tat sie freilich mit viel Engagement und Sachverstand - vor allem wenn es um Fragen des Baus ging. Diesen Sachverstand hatte sie aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus gesammelt. Schon als junge Frau hatte sie den elterlichen Stuckateurbetrieb übernommen, den sie seither leitete. Dass sie als Frau auf dem Bau eher eine Ausnahme war, machte ihr nichts aus - im Gegenteil: Selbstbewusst setzte sie sich dafür ein, dass auch Mädchen über klassische Rollenbilder hinaus auch den Weg ins Handwerk einschlagen. Und engagiert vertrat sie die Interessen des Handwerks und des Mittelstandes: Sie war Mitglied zahlreicher Fachverbände, beim baden-württembergischen Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade war sie sogar stellvertretende Landesvorsitzende.

Dieses Engagement wurde anerkannt: Im September 2007 kürte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg Susanne Schilling zur Unternehmerin des Monats. Schließlich war sie eine herausragende Vertreterin einer modernen Handwerkergeneration: Bei neuen Kooperationsmodellen wie bauTUTwas war sie vorne dabei, und mit viel Nachdruck setzte sie sich dafür ein, dass in Tuttlingen Handwerkerhöfe entstehen. Ihr Einsatz für diese neue Form der Gewerbeansiedlung hat sich gelohnt: In die Pläne für die Nordstadterweiterung flossen Schillings Anregungen mit ein