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Auftakt Donaugalerie 2019: Künstler verwandelt „Waldlabyrinth“


Die Metamorphose des „Waldlabyrinths“ im Donaupark ist die erste Aktion zum Skulpturenprojekt Donaugalerie 2019. Der in Lanzo Torinese (Italien) lebende Künstler Johannes Pfeiffer hatte das „Waldlabyrinth“ im Rahmen der kleinen Landesgartenschau „Trilogie 2003“ mit Unterstützung des Staatlichen Forstamts Tuttlingen an prominenter Stelle in der Nähe der Donau errichtet.


 
Das aus unterschiedlich hohen Abschnitten verschiedener Nadelholzbäume und Schichtholzplatten bestehende Kunstwerk birgt Assoziationen zu einem Märchenwald. Von Anfang an war es durch die natürlichen Verwitterungs- und Zersetzungsprozesse bewusst der Vergänglichkeit preisgegeben. Die zu Ende gehende Lebensdauer der Installation nimmt Johannes Pfeiffer nun zum Anlass, ein Zeichen zu setzen.
 
Am 20. Mai wird er die dachähnlichen Schichtholzplatten entfernen und jeweils ein größeres Stück der Baumstämme absägen. Im Vorfeld der Eröffnung der Donaugalerie am 14. Juli wird der Künstler die Baumstümpfe mit schwerflüssigem Bitumen übergießen. Durch die Schwärze erhält das Waldlabyrinth ein neues Gesicht und kann passend als „Black Forest“ bezeichnet werden. Das „Teeren“ der Stämme bietet einen Schutz gegen weitere Verwitterung. Mit Bitumen bringt der Künstler einen wertvollen und beständigen Stoff aus Rohöl zum Einsatz, der jedoch gleichzeitig in seiner Umweltunverträglichkeit und seinem verbreiteten Einsatz im Straßenbau bewusst Fragen zum Umgang des Menschen mit der Natur aufwirft.
 
Die Installation bleibt begehbar, lädt weiterhin zum Verweilen ein, doch möchte Johannes Pfeiffer noch mehr als vorher ein ernstes Thema berühren und somit durchaus provokant zum Nachdenken über die Umweltverantwortung des Menschen anregen.
 
Johannes Pfeiffer (geb. 1954 in Ulm) ist mit seiner Aktion Teilnehmer des Skulpturenprojektes Donaugalerie 2019 (15. Juli bis 20. Oktober 2019). Weitere Arbeiten zum Aufbau von Werken der insgesamt 18 Teilnehmer der Donaugalerie folgen in den kommenden Wochen.