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Flurneuordnung Eßlingen


Mit einem Festakt beim Zugangsweg zum Spiel- und Freitzeitbereich Brühl fand das Flurneuordnungsverfahren Tuttlingen-Esslingen am Freitag, 17. Juli einen würdigen Abschluss. Ein Gedenkstein aus rotem Granit mit Bronzetafel sowie Infotafeln zum Verfahren selbst erinnern zukünftig daran. Zudem wurden zwei Wandertafeln, die in Zusammenarbeit von Ortsverwaltung, Flurneuordnung und Schwäbischer Albverein O. G. Esslingen entstanden sind, zum Abschluss des Verfahrens aufgestellt.

Flurneuordnung
Die Vorstandmitglieder der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Tuttlingen-Esslingen vor dem roten Granitgedenkstein halten einer Urkunde von Peter Hauck, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, als Dank für ihren langjährigen Einsatz, in den Händen. v. l. n. r. Siegfried Aberle, Richard Biehler, Egon Fehrenbach, Willi Schlegel (auf dem Bild fehlt Vorstandsmitglied Helmut Aberle)


Willi Schlegel, Vorsitzender der Teilnehmer-emeinschaft Tuttlingen-Esslingen, machte in seiner Rede deutlich, dass keiner den alten Zustand zurückhaben möchte. Grundstücke wurden zusammengelegt, das Wegenetz neu ausgebaut, so dass die Grundstücke heute besser bewirtschaftet werden können. Im Verfahren sei der Naturschutz nicht zu kurz gekommen; u.a. wurde der Krähenbach renaturiert. Mit der Dorfentwicklung sei Esslingen schöner und lebenswerter geworden, so Schlegel. Die Dezernetin Verena Dorsch vom Landratsamt Tuttlingen, gab einen kurzen Überblick zum Verfahren selbst. Die Weiterführung der B 523 (BAB- Anschluss bis Talheim) von Talheim nach Tuttlingen bildete den Auftakt des Verfahrens (wir berichteten). Positiv für Esslingen war zudem, dass durch das Flurneuordnungsverfahren ebenfalls das Dorfentwicklungsprogramm angestoßen wurde, d. h. insgesamt 62 Maßnahmen, davon 41 Private und 21 Öffentliche wurden mit rund 1,5 Mio. € ausgeführt, darunter unter anderem eine Feldbrücke über den Krähenbach und 13 Kilometer neue Feld- u. Waldwege.

Michael Schreiner, seit ein paar Tagen neuer Ortsvorsteher von Esslingen freute sich sichtlich, dass er vor dem großen Regen die zahlreichen Festgäste in Esslingen begrüßen konnte. Er wies darauf hin, dass vieles nur funktionieren könne, wenn alle Hand in Hand arbeiten würden.

Esslingen befinde sich in einer gewachsenen und tollen Kulturlandschaft mit teilweise relativ steilen Flächen, so Baubürgermeister Willi Kamm. Die Flurneuordnung habe ihren Teil dazu beigetragen, die Flächen insgesamt besser zu bewirtschaften. Referatsleiter Hans Georg Traub vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung überreichte den Vorstandsmitmitglieder der Teilnehmer-gemeinschaft der Flurbereinigung Tuttlingen-Esslingen als Dank für ihren langjährigen Einsatz eine Urkunde von Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum. Er berichtete u. a., dass während des gesamten Verfahrens sowohl die behördlichen Strukturen (Verwaltungsreform), wie auch die Agrarstruktur insgesamt und Vorort sich stark verändert haben. Zudem sei die Flurneuordnung ein wichtiges Investitionsprogramm gewesen. Der kleine Festakt wurde von den Spaichinger Jagdhornbläsern feierlich umrahmt. Zum Abschluss des Festaktes enthüllten Willi Schlegel und Ortsvorsteher a. D. Siegfried Aberle, der selbst seit Beginn des Verfahrens Vorstandsmitglied war, die neue Wandertafel beim Parkplatz des Kindergartens. Das Flurbereinigunsverfahren hat beinahe 27 Jahre gedauert, also nahezu eine Generation. Vieles das die Flurneuorundung angestoßen und bewirkt hat, ist heute selbstverständlich und wird nicht mehr mit dem Verfahren in direkte Verbindung gebracht. Vorstandsmitglied Aberle zeigte sich erfreut und zugleich gerührt, dass in einer gelungenen Gemeinschaftsaktion zwischen Teilnehmergemein-schaft Esslingen, Albvereinsortsgruppe und Ortsverwaltung eine Wandertafel mit Standort beim Kinderspielplatz und eine beim Wanderparkplatz Heusack geschaffen wurde. Die Mitglieder des Albvereins haben in einer vorbildlichen ehrenamtlichen Aktion die Holzkonstruktion für die Wandertafeln erstellt, die Kosten für das Holz übernimmt die Ortsverwaltung. Die Hinweistafeln mit dem Titel "Wandern und Radfahren auf guten Wegen rund um Tuttlingen-Eßlingen" wurde in Zusammenarbeit zwischen Albverein und Flurneuordnung - mit einem Arbeitaufwand von einer Woche - vorbereitet.

Die Bewirtung nach dem Festakt in der Pfarrscheuer hat der Schwäbische Albverein Ortsgruppe Esslingen und die Esslinger Narrenzunft e. V. übernommen.

Info:
Insgesamt sechs Rundwanderwege sind auf der neuen Wandertafel dargestellt, zudem der Jakobsweg "Donau-Randen-Pilgerweg", der ebenfalls durch Esslingen führt. Bis zum Waldfest am 24./25. Juli wird die Albvereinsortsgruppe den Familien-Erlebnisweg, ein schattiger, kinderwagentauglicher Rundweg mit mehreren Erlebnisstationen ausschildern. Die Wegmarkierungen für die übrigen Rundwege wird die Albvereinsortsgruppe in den nächsten Wochen anbringen.