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Jugendliche als Forscher - BIOTechnikum macht in Tuttlingen Station


Wie und warum steckt Biotechnologie in unserer Kleidung, im Körper, Kosmetik und im Käse? Antworten auf diese und viele andere spannende Fragen rund um biotechnologische Anwendungsmöglichkeiten erhielten zahlreiche Schüler, Lehrer und Erwachsene im rollenden Wissenschaftstruck.

BIOTechnikum
Mit einem VIP-Rundgang wurde der Besuch des „BIOTechnikum“-Labors in Tuttlingen eröffnet. Unter den Gästen waren Erster Bürgermeister Emil Buschle, Kreiskämmerer Diethard Bernhard, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG, Dr. Harald Stallforth sowie Schüler und Lehrer des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Fritz-Erler-Schule in Tuttlingen. (Foto: BioLAGO)

Auf Initiative des Life Science-Netzwerks BioLAGO, der Aesculap AG sowie der Stadt Tuttlingen öffnete das BIOTechnikum zwei Tage lang auf dem Tuttlinger Festplatz Donauspitz seine Pforten und bot dabei Schülern die Gelegenheit, Rundgänge zu besuchen und sich in einem Praktikum selbst als Forscher zu betätigen. Eröffnet wurde die BIOTechnikum-Veranstaltung mit einem VIP-Rundgang.
Auf über 100 Quadratmetern Fläche konnten alle Wissbegierigen beim erstmaligen Besuch der mobilen Erlebniswelt „BIOTechnikum“ in Tuttlingen in einer anschaulichen Art und Weise erfahren, welchen Beitrag die Biotechnologie im Dienste des Menschen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Landwirtschaft oder Umweltschutz heutzutage leistet. Neben Exponaten wie einem DNA-Chip zur Krankheitsdiagnose verdeutlichten interaktive Multimedia-Geräte, Themendisplays oder Kurzfilme die vielseitigen Forschungs- und Einsatzfelder, aber auch Chancen und Risiken der Biotechnologie.

Bereits beim offiziellen Startschuss am 17. Juli 2009, einem VIP-Rundgang mit Politikern, dem stellvertretenden Vorstandsschef der Aesculap AG, Dr. Harald Stallforth, sowie Schülern und Lehrern des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Fritz-Erler-Schule gab es im doppelstöckigen High-Tech-Truck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung reichlich staunende Blicke. Erster Bürgermeister Emil Buschle erklärte, dass die Stadt es für sehr wichtig halte, die Bürger auf solche erlebnisreiche Art und Weise über die Biotechnologie zu informieren, da diese mit ihren nutzvollen Verfahren „eine große Chance für die Gesellschaft“ darstelle. Gleichzeitig betonte er, dass die Region zukünftig die „Verbindung von Medizintechnik und Biotechnologie suchen“ müsse. Diesen Weg schlage auch die Aesculap AG bereits ein, wie Dr. Harald Stallforth erklärte: „Wir engagieren uns vermehrt im Bereich regenerative Biotechnologie, bei der körpereigene Zellen im Labor gezüchtet und so beeinflusst werden, dass sie nach einer Rückimplantation in den Körper Selbstheilungskräfte entwickeln und auf diese Weise zum Beispiel Knorpel oder Bandscheiben repariert werden können.“ Kreiskämmerer Diethard Bernhard sagte, dass der Landkreis - unter anderem als Träger des Biotechnologischen Gymnasiums - auch weiterhin in Schulen und Nachwuchs investieren wolle.

Nach dem Rundgang hieß es für die Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums „Kittel an, Pipette in die Hand!“ Bei einem zweistündigen Praktikum lernten die Schüler mithilfe von Hefe Elektrizität zu erzeugen und bauten eine Solarzelle aus Pflanzenfarbstoffen – und das mit sichtlich viel Konzentration und Begeisterung: „Es ist eine tolle Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern und auf der anderen Seite neuartige Techniken der Biotechnologie kennen zu lernen“, sagte die 17-jährige Melanie Rapp, die in der Schule bereits mit DNA experimentiert hat. Ihre Mitschülerin Melanie Wiedermann zeigte sich überrascht, dass man „in einem Truck ein solch professionelles Labor einrichten“ könne. Die Zwölftklässlerin des Otto-Hahn-Gymnasiums war sich sicher, dass alle im „BIOTechnikum“ präsentierten Verfahren und Themen „in der Zukunft eine große Rolle spielen“ würden.


BIOtechnikum





















Jungforscher in Aktion: Melanie Rapp (links) und Melanie Wiedermann, Schülerinnen des Tuttlinger Otto-Hahn-Gymnasiums bauten im rollenden „BIOTechnikum“-Labor Solarzellen aus Pflanzenfarbstoffen (Foto: BioLAGO).

Gefallen an der Arbeit des Wissenschaftlers fanden auch die rund 20 Schüler und Lehrer der Fritz-Erler-Schule, die spannende Versuche mit Proteinen durchführten. Am zweiten Besuchs-Tag hatte der BIOTechnikum-Truck seine Tore für die breite Öffentlichkeit geöffnet.