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Stadt schießt bei Krippenplätzen deutlich zu- Elternbeiträge deutlich günstiger als im Landesschnitt – OB Beck: „Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss bezahlbar sein"


Krippenplätze werden in Tuttlingen künftig stärker subventioniert als in anderen Städten. Die am Montag beschlossenen Tarife betragen nur 60 Prozent der Sätze, die die Landesverbände der Träger empfehlen. Außerdem beschloss der Gemeinderat, dass trotz einer allgemeinen Erhöhung der Gebühren kinderreiche Familien und Eltern mit geringen und mittleren Einkommen bei der Ganztagesbetreuung stärker gefördert werden.

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss auch bezahlbar sein“, so OB Michael Beck. Entsprechend gestaltet die Stadt Tuttlingen auch die Elternbeiträge für die Krippenbetreuung. Dabei legt sie eine eigene Tarifstruktur an, die deutlich von den Empfehlungen der Trägerverbände abweicht – und zwar nach unten. Während sich viele Städte und Gemeinden an diesem neuen Leitfaden orientieren, müssen Tuttlinger Eltern nur 60 Prozent der Sätze bezahlen.

Ein konkretes Beispiel: Für eine Familie mit einem Kind im Alter von unter drei Jahren sehen die Empfehlungen der Trägerverbände einen Monatsbeitrag von 250 Euro vor. In Tuttlingen sind es nur 150 Euro. „Wir bleiben bewusst unter den sonst üblichen Sätzen“, so OB Beck, „schließlich sehen wir Krippen auch als Bildungseinrichtungen an. Und die sollen für möglichst viele Familien finanzierbar sein.“

Aus dem gleichen Grund werden auch die Elternbeiträge für die Ganztagesbetreuung nochmals umstrukturiert – und zwar sowohl für Krippen als auch für Kindergärten oder schulbegleitende Angebote. Zwar werden viele Tarife entsprechend der allgemeinen Preisentwicklung leicht erhöht, gleichzeitig aber gibt es eine abgeänderte Tabelle, die noch stärker nach dem Familieneinkommen differenziert. Noch größere Rabatte gibt es außerdem für kinderreiche Familien. Ein Beispiel: Eine Familie mit vier Kindern und einem Bruttoeinkommen von 30 000 Euro pro Jahr zahlte bisher für einen Krippenplatz 39,30 Euro im Monat. Künftig werden es nur noch 25,20 Euro sein. In diesen Beträgen sind bereits die Reduzierungen durch den Familienpass eingerechnet – der darüber hinaus auch zahlreiche weitere Vergünstigungen bietet.