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Volkstrauertag: Junge Leute gestalten Feier - „Frieden ist nicht selbstverständlich“


Schülerbeiträge standen im Mittelpunkt des diesjährigen Volkstrauertages. Mit Reden und Gedichten gingen junge Leute Bezüge vor allem auf die aktuelle Situation  und ihren Bezug zum Volkstrauertag ein.



„Ich freue mich, dass vor allem junge Leute heute diese Feier gestalten“, so  OB Michael Beck in seiner Begrüßung, „in Zeiten, in denen diejenigen, die noch Kriege erlebt haben, immer weniger werden, ist es wichtig, dass sich junge Menschen mit diesen Themen befassen.“ Und wie aktuell diese seien, werde täglich deutlich – zum Beispiel bei der Lesung mit Juna Grossmann, die am Dienstag vom zunehmenden Antisemitismus berichtet hatte.

Sophia Berger und Annika Dold, Schülerinnen am OHG, stellten in ihren Beiträgen vor allem die Verantwortung für den Frieden in den Mittelpunkt: „Der Friede ist für uns Alltag geworden“, so ihre Aussage, „er ist aber keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen die Warnsignale ernst nehmen.“ Und diese gebe es genug: Unter anderem in Form von Rechtspopulismus und Fremdenhass – und der Tatsache, dass laut einer Umfrage ein Drittel aller Bundesbürger ausländerfeindlich eingestellt sei. Die zunehmende Ablehnung der Demokratie sei besorgniserregend. „Vielleicht liegt es daran, dass wir niemals einen Krieg erleben mussten.“



Dass Gewalt nicht  nur in Kriegen passiert, stellten Schülerinnen und Schüler der LURS da: In kurzen Gedichten beschrieben sie verschiedene Gewalterfahrungen – von der Gewalt gegen Kinder bis zu Ausgrenzung und Rassismus.

Die Kranzniederlegung  durch OB Beck und die Gemeinderäte sowie das Gedenken am Vertriebenendenkmal mit Martin Brenndörfer von den Siebenbürger Sachsen bildeten den  traditionellen Teil der Feier. Und gemischt war auch die Musikauswahl: Das SBO spielte Silchers „Ich hatt einen Kameraden“, die Schüler „Imagine“ von John Lennon.