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Integrationsbeirat mangels Beteiligung abgesagt - OB Michael Beck: „Schlechtes Zeichen“


Die jüngste Sitzung des Integrationsbeirats wurde kurz nach Beginn schon wieder beendet. Der Grund: Von elf eingeladenen ausländischen Organisationen war gerade mal eine erschienen. „Ich finde das sehr schade“, so OB Michael Beck, „aber so macht es keinen Sinn.“

Elf ausländische Organisationen sind ordentliche Mitglieder oder Beobachter im Integrationsbeirat. Religionsgemeinschaften gehören ebenso dazu wie Sportclubs oder Kulturvereine. Außerdem gehören dem Integrationsbeirat Gemeinderatsfraktionen, Kirchen, Sozialverbände und verschiedene Behörden an. Zweimal im Jahr tritt das Gremium zusammen und berät über Themen, die das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in Tuttlingen betreffen.

Die Sitzung am Mittwoch dieser Woche endete allerdings schon nach wenigen Minuten. Auf der Tagesordnung hätten unter anderem die Sprachkurse der VHS und das Dolmetscherangebot der Stadt Tuttlingen gestanden. OB Michael Beck brach die Sitzung allerdings ab, nachdem klar war, dass nur Vertreter eines einzigen ausländischen Vereins anwesend waren. Beck ist enttäuscht: „Mir ist Integration sehr wichtig – in einer Stadt mit Menschen aus über 100 Nationen ist das auch ein zentrales Thema. Dass dann ein Integrationsbeirat mangels Interesse nicht tagen kann, ist ein schlechtes Zeichen.“ Denn eine gute Zusammenarbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft setze auch voraus, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Beck: „Auch hier gibt es eine Hol- und Bringschuld.“

Aufgeben möchte Beck den Integrationsbeirat freilich nicht. Ralf Scharbach, Integrationsbeauftragter der Stadt, wird nun auf alle Vereine und Gruppen zugehen.