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Lücken im Radnetz sollen bis 2020 geschlossen werden – Neue Ideen für Nordroute


Die Stadt Tuttlingen setzt stärker auf den Radverkehr. Dazu soll das Radnetz bis 2020 lückenlos ausgebaut werden. Grundlage ist ein Radroutennetz, das der Technische Ausschuss des Gemeinderates am Donnerstag so empfahl.



„Lassen Sie uns das Konzept weiter entwickeln“, sagte Erster Bürgermeister Emil Buschle. Dass dieses nun komplett auf dem Tisch liegt, sei ein großer Fortschritt. Und dass es hier in der Vergangenheit einige Defizite gab, räumte auch Fachbereichsleiter Michael Herre ein. Dies soll sich nun aber ändern: Nach intensiver Vorarbeit stellten Herre und Stadtplaner Oliver Bock das Radkonzept vor – Bock übrigens auch in seiner neuen Funktion als Fahrradbeauftragter der Stadt.

Das Konzept sieht ein engmaschiges Netz über die gesamte Stadt vor, das alle Wohngebiete untereinander und mit der Innenstadt verbinden. Diese Strecken sollen jetzt sukzessive ausgebaut, ergänzt und beschildert werden. Außerdem sollen kritische Stellen – zum Beispiel schwierige Übergänge – sukzessive beseitigt werden. Bis 2020 sollen die Aufgaben abgearbeitet sein. Jedes Jahr wird dafür ein Budget zur Verfügung gestellt – bereits für 2018 stehen 200 000 Euro im Haushaltsplan.

In das Konzept fließen auch die Ergebnisse einer Studienarbeit ein, die Ende 2017 erstellt wurde. Hierfür wurde eine Umfrage gestartet, an der sich seinerzeit über 1000 Bürgerinnen und Bürger beteiligten und zahlreiche Wünsche und Kritikpunkte am bestehenden Netz eingereicht hatten. Grundtenor der Ergebnisse seinerzeit: Es gibt zwar viele Radverbindungen in Tuttlingen – aber eben auch viele Lücken.

Als eines der ersten größeren Projekte wird demnächst die Nordroute – also die Verbindung zwischen Wöhrden-Brücke und Nordstadt – in Angriff genommen werden. Hier gibt es neue Überlegungen, über die im Herbst vertieft bersten werden soll. So ist angedacht, dass der Radverkehr anstatt über die stark befahrene Gießstraße nun über den Julius-Fröhlich-Platz und die Hermannstraße in Richtung Norden und über eine Radrampe in die Lessingstraße geführt werden.

Viele der Maßnahmen können durch das Land gefördert werden – Zuschüsse von bis zu 50 Prozent sind möglich. Besonders gute Förderchancen haben Wege in der Nähe überregional bedeutender Radverbindungen. In Tuttlingen wäre dies unter anderem der Donauradweg.