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IKG/OHG-Sanierung: Turm bleibt - Gewerbesteuer soll zur Finanzierung beitragen


Eine Sanierung des OHG und des IKG, bei dem sowohl der IKG-Turm als auch die Aula erhalten bleiben: Diese Variante beschloss der Gemeinderat am Montag. Wichtig wird bei der Planung auch, wie und wo während der Bauphase unterrichtet wird, OB Michael Beck: „Die Bedürfnisse der Schüler und Lehrer haben höchste Priorität.“ Obendrein kündigte Beck an, zur Finanzierung des Großprojekts vorübergehend die Gewerbesteuer zu erhöhen.

Mehrere Varianten waren während der letzten Monate im Gespräch, nach einer genauen Sichtung hat die Stadtverwaltung nun einen klaren Favoriten: Den in der internen Abstimmung als „Variante 5“ bezeichneten Vorschlag.

„Variante 5“ sieht vor, dass beide Gebäude im Bestand saniert werden und das OHG um einen neuen Fachklassentrakt ergänzt wird. Die ebenfalls intensiv diskutierte „Variante 6“ soll nicht weiter verfolgt werden: Sie hätte den Abriss des IKG-Turms vorgesehen. Stattdessen wären neue Gebäudeflügel südlich und nördlich des Hauptgebäudes entstanden.

Für Variante 5 sprachen mehrere Gründe: Die geschätzten Kosten von 52,2 Millionen Euro sind deutlich niedriger als die geschätzten 54,9 Millionen Euro für Variante 6. Dazu kommen aber auch klare fachliche Gründe: „Wir erhalten so die Großzügigkeit, die der Schulbau der 1960er-Jahre hatte, und der heute nicht mehr umsetzbar wäre“, so OB Michael Beck. Denkmalaspekte spielten bei der endgültigen Abwägung übrigens keine Rolle mehr: Nachdem es die Schulen untersucht hatte, hätte des Landesdenkmalamt auch einem Teilabriss des IKG zugestimmt.

Neben dem eigentlich Schulbau ist OB Beck aber auch die Interimslösung während der mehrjährigen Bauphase wichtig:  „Durch den Kostenvorteil bekommen wir hier Luft, um im Interesse der Schülerinnen und Schüler eine optimale Lösung anzubieten.“  Beck schließt dabei nicht aus, dass große Teile der Schule vorübergehend auch in einer Containerlandschaft abseits des eigentlichen Schulgeländes unterrichtet werden. „Wir müssen hier das Bestmögliche anbieten. Es darf nicht sein, dass man später die Bauphase an den Notenschnitten ganzer Abiturjahrgänge ablesen kann.“

Die aktuelle Kostenschätzung für das Projekt liegt bei 52,2 Millionen Euro. 14,7 Millionen Euro könnte die Stadt aus Eigenmitteln finanzieren, 6,5 Millionen aus Zuschüssen, 31 Millionen müssten als Darlehen aufgenommen werden. Um diesen Betrag zu senken, kündigte OB Michael Beck an, dem Gemeinderat eine vorübergehende Erhöhung der Gewerbesteuer vorzuschlagen. „Wir müssen schauen, wie wir hier andere Partner beteiligen können“, so der OB. „Und die Themen Bildung und Wirtschaft liegen eng beisammen. Wir können das nicht alleine finanzieren.“

Nach der Entscheidung vom Montag kann nun weiter geplant werden. „Wir sollten jetzt zügig weiter machen – jede Verzögerung verteuert das Projekt“, so OB Beck. Bereits jetzt hat die Stadt rund eine Million Euro an Planungskosten ausgegeben.