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Thiergarten West: 450 Wohnungen und ein Quartierplatz als Ort der Begegnung


Verdichtete Bauweise, aber dennoch hohe Wohnqualität – so sieht das Konzept für Thiergarten West aus. Bei einer Info-Veranstaltung am Mittwoch in den Räumen von Mutpol wurde es vorgestellt.


Informationen über Thiergarten-West: Rund 60 Bürgerinnen und Bürger kamen am Mittwoch ins Mutpol-Gebäude, um mehr über das geplante Baugebiet zu erfahren.

Ab 2009 wurde Thiergarten I erschlossen, mittlerweile  ist das Gebiet nahezu komplett bebaut. Direkt westlich davon soll es nun weiter gehen – und zwar in größerem Stil: Die ursprünglich als zwei Bauabschnitte gedachten Bereiche Thiergarten II und III wurden zum Baugebiet „Thiergarten West“ zusammen gefasst. Bis zu 450 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Damit reagiert die Stadt auf den in den letzten Jahren stark gestiegenen Bedarf an Wohnungen. „Der Druck wird hier immer größer“,  sagte Fachbereichsleiter Michael Herre bei der Info-Veranstaltung am Mittwoch. Vor rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer stellten Herre sowie mehrere Fachplaner den aktuellen Stand vor. „Noch sind wir in einem frühen Stadium der Planung, aber es steckt schon viel Gehirnschmalz drin.“

Erster Vorentwurf: So könnte Thiergarten-West aussehen.

Im Vergleich zu Thiergarten I, wo zu großen Teilen Einfamilienhäuser stehen, wird in Thiergarten West ein Schwerpunkt auf Geschosswohnungsbau gesetzt – vor allem mit Blick auf den Flächenverbrauch und den hohen Bedarf an bezahlbaren Wohnungen. Der Plan sieht zwei- bis vierstöckige Häuser vor. Auf Qualität lege man dabei aber großen Wert.  Man strebe „eine verdichtete Bauweise, aber dennoch hohe Wohnqualität“ an, so Stadtplaner Stefan Läufer vom Freiburger Büro fsp-Stadtplanung.

Läufer erläuterte einige Merkmale des Entwurfs:
  • Hin zur Rußbergstraße  sind viergeschossige Gebäude geplant. Sie dienen auch als Lärmschutz. Im südlichen  Bereich – im Anschluss an das bestehende Baugebiet – sieht der Plan Ein- bis Zweifamilienhäuser mit zwei Stockwerken vor. „Wir passen uns hier dem Bestand an“, so Läufer. Dazwischen sollen bis zu dreigeschossige Häuser entstehen.
  • Das Gebiet wird verkehrsberuhigt und stark begrünt, zwischen den Häusern sind mehrere reine Fuß- und Radwege vorgesehen. Der Autoverkehr soll über schmale Straßen geführt werden, auf Sackgassen und Wendeplatten wird verzichtet.
  • Die Mehrfamilienhäuser werden so angeordnet, dass immer mehrere Bauten eine Art Wohnhof umschließen. Diese sollen auch Orte der Begegnung sein.
  • Im Mittelpunkt des Gebiets ist ein Quartiersplatz geplant.  Sollte sich ein Betreiber finden, könnte hier ein Café entstehen, außerdem sind eine Bushaltestelle sowie eine Mobilitätsstation für Car-Sharing sowie mit einem Ladeplatz für E-Autos und vorgesehen.
  • Pro Wohnung muss ein Parkplatz auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Darüber hinaus gibt es 65 öffentliche Parkplätze.
In der Diskussion ging es vor allem um Fragen des Verkehrs. Das Konzept dazu stellte Florian Krentel vom Büro Fichtner vor. So soll das Gebiet sowohl von der Balinger als auch von der Rußbergstraße her erschlossen werden. Anders als derzeit wird es aber keine gerade Verbindung mehr vom Kreisverkehr Rußbergstraße zur Balinger Straße geben:  Hier wird künftig der Quartiersplatz sein. Über diesen wird man zwar fahren können, aber nur langsam. Durch diese Schikane soll vermieden werden, dass zu viel Durchgangsverkehr über die Balinger Straße verläuft. Damit reagiert die Stadt auch auf Wünsche von Bewohnern der Balinger Straße. Außerdem, so erläuterte Krentel, soll geprüft werden, wie der Verkehr in der Balinger Straße weiter gebremst werden kann.