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Schauspiel im und zum Lutherjahr: „Martin Luther & Thomas Münzer“ am 22. November in der Stadthalle Tuttlingen


Die Reformation hat die Welt verändert. Die Auswirkungen beschränken sich nicht nur auf das theologische Denken, sondern gehen weit über den kirchlichen Raum hinaus, betreffen ebenso Wissenschaft, Kultur, Bildung, Musik, Kunst, Justiz, Wirtschaft, Sprache und Schulwesen. Kaum ein Lebensbereich wurde – nicht nur in Deutschland – durch die von der Reformation ausgehenden Impulse nicht verändert. Im Reformationsjahr 2017, 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg, nähern sich die Schauspielbühnen in Stuttgart (Altes Schauspielhaus) und das Euro-Studio Landgraf mit der gemeinsamen Tournee-Produktion des Dieter-Forte-Stücks „Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung“, die jetzt nach Tuttlingen kommt, zwei deutschen Protagonisten der Reformationsbewegung an: Martin Luther und Thomas Münzer. Am 22. November ist das 1970 uraufgeführte Doku-Drama in der Stadthalle Tuttlingen zu erleben. Der Theaterabend in der Stadthalle Tuttlingen beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Noch sind Karten im verbilligten Vorverkauf (auch mit Preisvorteil im Abo) zu haben.


 
2017 steht im Zeichen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“. Auch die Stadthalle Tuttlingen erinnert an das Ereignis, als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anschlug. Wer war dieser Mann? Was waren seine Beweggründe? In seinem Schauspiel „Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung“ collagiert Dieter Forte Originaltexte, montiert fiktive Texte in authentische Szenen und Situationen und beleuchtet die historische Rolle des großen Reformators Luther unter den Aspekten von Herrschaftsstruktur, Manipulation und Machtmissbrauch. Heraus kommt ein sehr heutiges und immer noch aktuelles Porträt der Reformationszeit, deren Mechanismen erschreckend an unsere Gegenwart erinnern – oder wie Forte es formuliert: „Die Verkleidungen wechseln, die Machtstrukturen bleiben die gleichen“.
 
In Fortes Stück, das zwischen 1514 und 1525 angesiedelt ist, geht es um Menschen im Netz der acht. Es geht um wechselnde Allianzen und die Verflechtungen von Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaftsgeschichte zur Zeit der Reformation. In spannenden Handlungssträngen stellt Forte Lebensstationen Luthers denen der Entscheidungsträger der Epoche (Kaiser, Papst, Kurfürsten) gegenüber, die seine Lehre für ihre wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele missbrauchen. Doch auch Luther weiß aus den Gegebenheiten Profit zu schlagen. Drahtzieher im Hintergrund ist immer Jakob Fugger, in dessen Bankgeschäfte alle mehr oder minder verstrickt sind. Je mehr sich Reformation und Revolution vermengen, desto lauter klingeln die Fugger’schen Kassen. Unter der Regie des Intendanten der Schauspielbühnen in Stuttgart Manfred Langner spielen Thomas Henniger von Wallersbrunn (Luther), Jörg Pauly (Münzer), Marcus Born, Markus Vogelbacher, Carsten Klemm, Armin Jung, Reinhard Froboess, Serjoscha Ritz, Gregor Eckert, Martin Böhnlein und Sophie Schmidt.
 
Karten für Dieter Fortes 1970 uraufgeführtes, aus dem Stand zum internationalen Theatererfolg avanciertes Doku-Drama „Martin Luther & Thomas Münzer“ gibt es bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“) sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg in den Landkreisen RW, VS und TUT im verbilligten Vorverkauf. Sie sind in drei Kategorien ab 19,80 € (inkl. Gebühren) erhältlich. Online sind Karten unter www.tuttlinger-hallen.de zu haben. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet. Wahl-Abos mit individueller Auswahl (ab vier Stücken) bringen 30% Preisnachlass.