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Hilfe für Sri Lanka: Wohltätigkeitsbasar und Schulpatenschaften


Attraktive Handarbeiten für einen guten Zweck: Im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags unterstützt die Stadt Tuttlingen ein Hilfsprojekt für Flutopfer in Sri Lanka. Nähere Informationen über das Projekt gibt es außerdem im Rahmen einer Info-Veranstaltung am Dienstag, 19. April. Langfristig sind auch Schulpatenschaften für Hilfsprojekte in Sri Lanka geplant.

Hilfe für Sri Lanka
Hat die Strick-Aktion zu Gunsten der Flutopfer
organisiert: Doris Weiser


Es waren die Bilder aus den Tagen nach dem Tsunami, die Doris Weiser aufrüttelten: "Uns geht es so gut, da muss man doch irgendwie helfen können", sagte die Inhaberin der Strickstube und wurde aktiv. Mittlerweile liegen die Ergebnisse ihres Engagements vor: Zahlreiche Pullover, Handschuhe, Socken und andere Strickarbeiten, die von Tuttlingerinnen für den guten Zweck hergestellt wurden. Das Material dafür hatten Weiser und mehrere Hersteller von Handarbeitsartikeln gestiftet.

Verkauft werden die Arbeiten am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr im Rathausfoyer. Die Stadt Tuttlingen unterstützt die Aktion. Musikalisch umrahmt wird der Verkauf von Ensembles der Musikschule, die Stadthexen sorgen für die Bewirtung.

Mit dem Erlös wird eine Hilfsaktion von Upul Zoysa unterstützt. Zoysa stammt aus Sri Lanka, seit 13 Jahren lebt er in Tuttlingen. Erst vor kurzem war der 34-jährige in seinem Heimatland, die Erlebnisse dort waren erschütternd - vor allem im kleineren Orten abseits der größeren Städte und Touristikzentren. "Dort ist bis jetzt noch kein Cent von den Spenden angekommen", berichtet Zoysa. Die Leute konnten bis jetzt nur die aller gröbsten Schäden beseitigen: "Teilweise hängen noch die Boote in den Bäumen", berichtet Zoysa, "die Leute leben in Hütten aus Palmenblättern, nicht einmal Zelte gibt es."

Über 3000 Euro aus Tuttlinger Spenden hat Zoysa bereits in Zusammenarbeit mit der örtlichen Hilfsorganisation Upeksha Medura bereits verteilt, das Geld lief in die Ausrüstung von Waisenhäusern. Mit den künftigen Spenden will Zoysa zwei Projekte im Süden Sri Lankas unterstützen: Im Dorf Kalamulla sollen sechs Fischer-Familien wieder ein eigenes Boot bekommen, nachdem der Tsunami ihre bisherige Existenz vernichtet hatte. Und in Moratur will Zoysa ein Waisenhaus unterstützen, in dem auch Kinder leben, deren Eltern beim Zugunglück bei Thelwatta ertrunken sind.

In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sollen die Aktionen von Upul Zoysa auch langfristig unterstützt werden. Alle Schulen bekamen dieser Tage Briefe, in denen Oberbürgermeister Michael Beck Patenschaften für die Projekte anregt. Außerdem gibt es am Dienstag, 19. April, um 15 Uhr in der IKG-Aula eine Informationsveranstaltung, zu der nicht nur Schüler und Lehrer eingeladen sind. Upul Zoysa wird dabei von der Lage in Sri Lanka berichten, Bilder und Filme aus der Katstrophenregion zeigen und auch sagen, wie man langfristig helfen kann.