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Tuttlingen plant Bewerbung für Landesgartenschau - Drei Büros legen bis Dezember Ideen vor


Tuttlingen soll eine Bewerbung für die Landesgartenschau vorbereiten. Dies beschloss der Gemeinderat am Montag. Sobald diese im Dezember vorliegt, wird darüber entschieden, ob die Stadt diese auch einreichen wird.


Erste Ideen: Eine Landesgartenschau könnte vor allem im Nordosten der Stadt stattfinden.

Grünflächen entlang der Donau, eine bessere Anbindung des Bahnhofs, eine städtebauliche Aufwertung von Gewerbebrachen und eine bessere und ökologisch wertvolle Verbindung von Wohn- und Gewerbegebieten – in den ersten Ideen für die Landesgartenschau stecken schon viele Ideen. „Für unsere Stadt kann dies einen großen Schub geben“, so OB Michael Beck. Entsprechend sah es auch der Gemeinderat: Ohne Gegenstimmen beschloss das Gremium, das eine Bewerbung vorzubereiten.

Konkret geht es um eine Veranstaltung zwischen 2026 und 2030. Die Landesgartenschauen in diesen Jahren werden als nächste ausgeschrieben, bis Ende Dezember muss dafür die Bewerbung eingereicht sein. Im Laufe des kommenden Jahres wird dann entschieden, welche Städte den Zuschlag bekommen. In seiner Sitzung am Montag beschloss der Gemeinderat nun, bis dahin die formelle Bewerbung auszuarbeiten. Bearbeitet wird sie von drei Büros, die mit den Gegebenheiten in Tuttlingen vertraut sind: Die Überlinger Planstatt Senner als Landschaftsplaner, das Tuttlinger Büro Breinlinger für Fragen des Verkehrs sowie das Frankfurter und vom Masterplan her erfahrene Büro Albert Speer und Partner für städtebauliche Überlegungen. Ein Budget von 90 000 Euro steht für die Bewerbung zur Verfügung. Innerhalb der Verwaltung wird Michael Hensch, Leiter der Abteilung Grünplanung, die Bewerbung koordinieren.

Erste Überlegungen stellten Planer Johann Senner sowie Michael Hensch am Montag vor. Der Schwerpunkt soll dabei im Norden der Stadt liegen. „Landesgartenschauen sind keine reinen Blümchenschauen mehr“, so Johann Senner, vielmehr gehe es um eine Verbindung von Landschafts- und Stadtplanung, die vor allem auch einen langfristigen Effekt haben sollen.

Angedacht ist unter anderem Folgendes:
- Schwerpunkt der Ausstellung soll entlang der Donau zwischen der Wöhrdenbrücke und den ehemaligen Kiesweihern westlich des Nendinger Kreisels sein. Dieses Kerngebiet soll landschaftsplanerisch gestaltet werden. Arbeiten in diesem Bereich sind zum Teil ohnehin nötig, weil das Ludwigstaler Wehr abgebaut wird.
- Ein zweiter kleinerer Kernbereich ist zwischen Bahnhof und der kanalisierten Donau („Tuttlinger Schlauch“) angedacht. Hier soll vor allem eine Verbindung zwischen Bahnhof, Fluss und Radweg geschaffen werden.
- Städtebaulicher Schwerpunkt soll die Aufwertung der Gewerbegebiete Nord und Dr. Karl-Storz-Straße sein. Vor allem in der Dr. Karl-Storz-Straße gibt es zahlreiche Brachen. Die Umgestaltung hat zwei Hauptziele: Zum einen soll ein modernes Gewerbegebiet mit hohem ökologischen und Freizeitwert entstehen. Zum anderen sollen durch dieses Gebiet begrünte Achsen führen, die eine neue Verbindung zu den Wohngebieten in der Nordstadt geschaffen werden. Die Themen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit sollen so enger zusammen geführt werden.
- Das Gelände des Donauparks, das bereits 2003 im Rahmen einer Gartenschau entstand, soll die Gartenschaubereiche am Bahnhof und im Norden der Stadt verknüpfen. Entlang dieses grünen Bandes wären auch einzelne kleinere Projekte denkbar – zum Beispiel eine bessere Verbindung zwischen der Weimarstraße oder des Stadtgartens mit der Donau.