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Wie kommt der Verkehr in die Nordstadt? - Grundsatzentscheidung steht an


Wie soll der Verkehr in die künftige Nordstadt fließen? Diese Frage wird eines der wichtigsten Themen der kommenden Monate. Ein zentrales Ziel ist dabei aber schon formuliert: Straßen wie die Balinger Straße sollen nicht über Gebühr belastet werden.

Bis zu 2000 Einwohner wird die neue Nordstadt eines Tages vielleicht haben, über 60 Prozent davon werden ein eigenes Auto besitzen, mit dem sie statistisch berechnet täglich 2,2 Fahrten machen - für die Verkehrplaner ist das eine Herausforderung. In seiner Sitzung am Donnerstag befasste sich auch der Technische Ausschuss des Gemeinderats mit dieser Frage.

Grundlage für alle Überlegungen ist eine Verkehrszählung vom April 2004, bei der 96 Schüler den Verkehr in der Stadt beobachteten und außerdem über 400 Autofahrer detailliert zu Start, Ziel und Zweck ihrer Fahrt befragten. Auf der Grundlage dieser Daten wurden verschiedene Modelle für die Nordstadt hochgerechnet. Entscheidend war dabei die Frage, wie bestehende Straßen durch verschiedene Erschließungsvorschläge belastet werden.

Zentrale Erschließungsstraße für das neue Baugebiet wird eine Verlängerung der Rußbergstraße hin zum Kreisverkehr Ludwigstaler Straße/Nendinger Allee werden. Sie wird vorerst auch der Abschluss des Baugebiets sein, die größeren Flächen weiter nördlich werden erst in Angriff genommen, wenn die Grundstücke in der Nähe des Kinderdorfs und im Anschluss an die Plettenbergstraße auch bebaut sind. Möglicherweise - je nach Bevölkerungsentwicklung - wird es bei dieser verkleinerten Nordstadt aber auch bleiben.

Unabhängig von der endgültigen Größe der Nordstadt muss aber eine grundlegende Frage jetzt geklärt werden, zwei Varianten stehen zur Wahl:

Baut man Verbindungsstraßen hinein ins bestehende Baugebiet? Das hätte den Vorteil, das "alte" und "neue" Nordstadt zusammenwachsen. Der Nachteil wäre aber, das auf Straßen wie die Balinger Straße oder Im Steinigen Tal eine Mehrbelastung von mehreren tausend Autos pro Tag zukäme. Denn über sie wäre die Innenstadt am schnellsten erreicht.
Verzichtet man auf alle direkten Verbindungen, so dass das neue Baugebiet nur über die verlängerte Rußbergstraße und die Ludwigstaler Straße oder die Nendinger Allee angesteuert werden kann? Das würde die Viertel zwar trennen, die bestehenden Wohngebiete aber vom zusätzlichen Verkehr befreien.
"Eine Verdoppelung des Verkehrs in der Balinger Straße ist für mich nicht akzeptabel", sagte Oberbürgermeister Michael Beck in der Ausschuss-Sitzung. Wie es weiter geht, wird während der kommenden Monate beraten. Der Bebauungsplan soll im September beschlossen werden, damit im Frühjahr 2006 die Bauarbeiten beginnen können.