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Verkehrsplanung: Bürger sollen mitreden


Mehr Qualität für die Innenstadt, eine angenehmere Atmosphäre in der Bahnhofstraße und ein noch engerer Bezug zur Donau - diese städteplanerischen Ziele hat sich die Stadt gesteckt. Der Weg dazu führt auch über die Verkehrsplanung - und hier sollen die Bürger mitreden.

Verkehrsplanung

"Verkehrsplanung ist auch Stadtplanung" sagt Prof. Gunter Kölz. Beides ist untrennbar verbunden - und muss aufeinander abgestimmt sein. Mit Anregungen des Stuttgarter Stadtplaners sowie weiterer Experten der Büros Kommunalplan und Modus Consult will die Stadt Tuttlingen jetzt den Weg für die nächsten Jahre festlegen.
Auf die städteplanerischen Ziele hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag bereits verständigt: Der Bereich, der künftig als Innenstadt gilt, soll größer sein: Und zwar die gesamten Quartiere zwischen Bahnhof und Stadthalle. Damit dort aber auch Innenstadtcharakter entsteht, muss sich der Verkehr ändern. Deutlich wird das zum Beispiel an der Bahnhofstraße: Dort wo sie Fußgängerzone ist, hat sie urbanen Charakter und lädt zum Bummeln ein. Außerhalb der Fußgängerzone ist dies weniger der Fall.

Eine Verkehrsberuhigung um jeden Preis schlägt Kölz trotzdem nicht vor: "Man darf keine Verkehrsberuhigung gegen das Auto machen", sagt der Stuttgarter Stadtplaner. Und Oberbürgermeister Michael Beck gibt die Devise aus, dass die Innenstadt für Kunden gut erreichbar, für den Durchgangsverkehr dagegen unattraktiv sein soll.

Wie dies funktionieren kann, zeigt ein ganzes Maßnahmenpaket, das die Verkehrsexperten zusammengestellt haben. Die Vorschläge reichen von einer Änderung der Einbahnstraßenregelung beim Modehaus Walliser über die Umgestaltung der ohnehin sanierungsbedürftigen Groß Bruck bis zur Verkehrsberuhigung der Weimarstraße.
Bevor eine Entscheidung fällt, sollen aber die Bürger intensiv in die Diskussion einbezogen werden: Im Mittelpunkt steht dabei ein Workshop in der Stadthalle. "Wir wollen möglichst viele Anregungen sammeln", sagt Oberbürgermeister Beck, denn jeder Bürger ist als Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer oder Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs selbst betroffen und hat seine Erfahrungen."

Workshop, Ausstellung und Website

Der Verkehrsworkshop findet am Mittwoch, 22. Juni, von 19 bis 21 Uhr und am Samstag, 9. Juli, von 9 bis 16 Uhr in der Stadthalle statt. Anmeldungen nimmt Kerstin Schmidt (07461/99-385; kerstin.schmidt(at)tuttlingen.de) entgegen. Außerdem gibt es während des Stadtfestes eine Ausstellung im Rathaus.

Weitere Informationen gibt es hier.