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Groß Bruck wird zum Innenstadt-Portal - Baubeginn im Frühjahr 2006 - 1,9 Million Euro Baukosten


Raum für klare Architektur, mehr Licht und ein Fußgängersteg über die Donau: Die Groß Bruck wird schon im nächsten Jahr zu einem neuen Portal zur Innenstadt. Mit großer Mehrheit beschloss der Gemeinderat am Montag das von Architekt Günter Hermann vorgestellte Sanierungskonzept.

Groß Bruck
Neues Beleuchtungskonzept: Bogenlampen sollen die Brücke anstrahlen,
Leuchten an der Unterseite über der Donau glitzern.


Günter Hermann zog zahlreiche Vergleiche heran: Die Beleuchtung der Donaubrücken in Wien. Die Großskulptur bei der Oberbaumbrücke in Berlin. Und die Tuttlinger Groß Bruck, wie sie früher einmal war, bevor zahlreiche technische Anbauten flussabwärts den Blick auf das denkmalgeschützte Bauwerk versperrten: Die klare Formensprache der Groß Bruck aus den Jahren 1912 bis 1914 will Hermann nämlich wieder sichtbar machen. Und gleichzeitig durch moderne Gestaltungsmittel sowohl die Brücke als auch die Donau effektvoll in Szene setzen.

"Die Städte befinden sich immer mehr im Wettbewerb", betonte der Architekt. Werte wie Stadtästhetik bekommen dadurch eine ganz neue Bedeutung. Hermann folgt mit seinem Entwurf auch den Ideen, die Verkehrsplaner Günter Kölz in seinem Integrierten Verkehrskonzept für Tuttlingen formuliert hat: Auch Kölz will die Groß Bruck aufwerten - und so einen markanten Eingang zur Innenstadt unterstreichen. Der Umbau der Groß Bruck bietet sich dabei auch aus praktischen Gründen an: Aus technischen Gründen muss das Bauwerk ohnehin generalsaniert werden.

In der Gemeinderatssitzung am Montag stellte Hermann sein Konzept für die Groß Bruck vor:

Damit die sachliche Betonarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts wieder sichtbarer wird, sollen die nachträglich angebauten Verbindungstreppen zum neuen Wehr entfernt werden. Gewartet und gereinigt werden soll das Wehr statt dessen über einen Steg, der parallel zur Brücke gelegt wird. In ihm werden auch sämtliche Versorgungsleitungen untergebracht, außerdem kann er als Fußgängersteg genutzt werden.
Die Lampen auf der Brücke werden durch großzügige Bogenlampen ersetzt. Sie werden auf dem Wehr montiert und tauchen die Brücke in sanftes Licht.
Die Brückenunterseite wird beleuchtet, außerdem wird die Donau blau angestrahlt.
In den Nischen an der Brüstung werden Holzbänke aufgestellt.
Als ergänzende Maßnahmen schlägt Hermann unter anderem vor,

den Platz am Sonnenbrünnele neu zu gestalten.
den Grünbereich am Rande der Stuttgarter Straße mit einer markanten Skulptur zu betonen.
Vom Sonnenbuckel eine Fußgängerbrücke zur Stuttgarter Straße zu bauen.
Während letztere Ideen frühestens in einem zweiten Bauabschnitt umgesetzt werden könnten, sollen sämtliche Arbeiten an der Brücke im kommenden Jahr erledigt werden. Baubeginn ist für Frühjahr 2006 eingeplant, bis Jahresende soll das Projekt abgeschlossen sein.

Alles in allem rechnen die Planer vom Büro Hermann sowie dem Ingenieurbüro Breinlinger mit Baukosten von rund 1,9 Millionen Euro. Rund eine Million davon wird das Land zuschießen.