Vorlesen

3,1 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Tuttlingen im kommenden Jahr, vor allem in den Erhalt ihres Stromnetzes sowie in Fotovoltaikanlagen. Kredite müssen die SWT nicht aufnehmen. Höhere Kosten beim Strombezug machen allerdings eine geringfügige Er


Pünktlich zur Adventszeit sind die Tuttlinger Heimatblätter 2005 fertig geworden. Der reich bebilderte Band umfasst vier Leitthemen, die vom 15. Jahrhundert bis heute reichen.

Heimatblätter 2005
Feierliche Übergabe an historischem Ort: Im Alten Krematorium erhielten
Oberbürgermeister Michael Beck und Landrat Guido Wolf die ersten Exemplare
überreicht. Herausgegeben werden die Heimatblätter von der Stadt Tuttlingen,
der Landkreis unterstützt das Projekt finanziell. Unser Bild zeigt von links:
Barbara Dieterich (Initiative Altes Krematorium), OB Michael Beck, Landrat Guido Wolf,
Erich Kaufmann, Gunda Woll und Dr. Hans-Joachim Schuster.


Die ersten Autofahrer in Tuttlingen und die Besetzung der Stadt 1945 aus Sicht der Polizei werden ebenso diskutiert wie Schanzen, die im Spanischen Erbfolgekrieg in unserer Umgebung angelegt wurden. Und dass ein historisches Jahrbuch auch aktuelle Themen aufgreifen kann, belegen die Artikel zum Thema Alter Friedhof, Ehemaliges Krematorium und Kriegergedächtnishalle.

Intime Kenner wie der Heimatforscher Erich Kaufmann und die Freiburger Kunsthistorikerin Dr. Melanie Mertens beschäftigen sich mit den Hintergründen des Friedhofes am Rande der Tuttlinger Innenstadt. Während Melanie Mertens die besondere Bedeutung des Alten Krematoriums begründet, das seine architektonischen Vorbilder in der Architektur barocker Lustschlösschen hat, erläutert Erich Kaufmann die Geschichte des Bestattungsplatzes sowie die Bedeutung der Begrabenen und deren Grabmale.

Kriege haben und hatten ihren Schrecken. Dr. Hans-Joachim Schuster erläutert in seinem Beitrag die Schanzen, die im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges vor 300 Jahren in unserer Region angelegt wurden und die das Land und den Kreis Tuttlingen durchziehen. Manfred Teufel geht auf das Ende des Zweiten Weltkriegs in Tuttlingen ein, das sich in diesem Jahr zum 60ten Mal jährte. Der frühere Kriminaldirektor hat sich bereits in der Vergangenheit mit der Geschichte der Polizei in Tuttlingen beschäftigt. In diesem Beitrag hat er die Bedeutung der Polizei bei der Besetzung durch die französische Armee am 21. April 1945 im Visier. Schließlich war es der Schutzpolizist Eugen Zipperer, der den Franzosen entgegenging und die kampflose Übergabe der Stadt signalisierte.

Dass die ersten Autos in Tuttlingen ihren Besitzern kein Glück brachten, kann man im Beitrag von Gunda Woll lesen. Während Dr. Hermann Eyrich an einem Nervenleiden erkrankte, fuhr das Auto des Dr. Emil Schnekenburger 1908 zwischen Kolbingen und Renquishausen gegen einen Baum, so dass die Insassen nach außen geschleudert wurden. An den Folgen eines dabei erlittenen Beinbruchs starb der Oberamtssekretär Gottfried Gog wenige Tage später im Tuttlinger Krankenhaus.

Drei biografische Abhandlungen runden das Buch ab. Dr. Rainer Knörle beschäftigte sich mit den Tuttlinger Obervögten, die zwischen 1459 und 1755 die Geschicke der Region lenkten. Überraschenderweise zeigt sich dabei schon eine frühe Verbindung zwischen Möhringen und Tuttlingen. Der Möhringer Ortsherr Hans am Gstaad war von 1536 bis 1541 Tuttlinger Obervogt. Professor Friedemann Mauerer konnte in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag feiern. Sein persönlicher Freund Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm würdigt ihn. Und Walter Renner lenkte 32 Jahre die Geschicke der Gemeinde Neuhausen ob Eck als Bürgermeister. Er erlebte die Gemeindereform, die Gründung des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck, die Auflösung des Stützpunkts und die Gründung des Gewerbeparks Take-off mit. In einem Aufsatz brachte er seine Erinnerungen zu Papier.

Die Tuttlinger Heimatblätter sind ab sofort in gehefteter und gebundener Version im Buchhandel, an der Rezeption des Rathauses und im Museum für 8,30 € bzw. 10, 50 € erhältlich.