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Betreuung für Kleinkinder, Kooperation mit Tuttlinger Firmen - Stadt investiert 750 000 Euro in "Haus der Familie"


Tuttlingen startet ein in der Region einmaliges Projekt in Sachen Kinderbetreuung: In Kooperation mit Tuttlinger Firmen werden in einem "Haus der Familie" auch Betreuungsplätze für Kleinkinder angeboten. 2007 soll die neue Einrichtung im früheren Gebäude der Firma WTB Binder in der Schaffhauser Straße öffnen. Zum Gesamtkonzept gehören außerdem weitere flexible Betreuungsplätze und ein Familienzentrum.

Stadt Tuttlingen undTuttlinger Firmen investieren in Haus der Familie
Schon jetzt schreibt Tuttlingen die Kinderbetreuung -
hier im Kindergarten Kernstadt - groß. Durch das
"Haus der Familie" wird das Angebot noch durch ein
Modellprojekt erweitert.


45 bis 50 Plätze auf zwei Etagen, großzügige Spiel-, Ruhe und Essbereiche und dazu ein pädagogisches Konzept, das bereits auf die Jüngsten eingestellt ist - so sehen die Pläne für das Tuttlinger "Haus der Familie" aus. Im Rahmen des Haushalts 2006 stellt der Gemeinderat 750 000 Euro für den Umbau zur Verfügung. Ein vergleichbares Angebot gibt es bis jetzt in der Region nicht.

"Damit werden wir noch flexibler auf die Bedürfnisse der Tuttlinger Familien eingehen können", sagt Oberbürgermeister Michael Beck. "Mit diesem zusätzlichen Angebot will die Stadt einen weiteren Beitrag zur Familienfreundlichkeit und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten."

Aus diesem Grund arbeitet die Stadt eng mit Tuttlinger Arbeitgebern zusammen: Aesculap, Karl Storz, der Landkreis und die Stadtverwaltung selbst haben bereits jetzt ein festes Kontingent an Plätzen für ihre Mitarbeiter reserviert. Sie können dort Kinder ab einem halben Jahr unterbringen. "Dies war ein dringender Wunsch der Firmen, die Wert darauf legen, dass gut ausgebildete Kräfte nach der Elternzeit bald zurück an den Arbeitsplatz kommen können", erklärt Rolf Sauter, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Soziales. Die genauen Betreuungszeiten werden auf die Bedürfnissen der Eltern und ihrer Arbeitergeber abgestimmt.

Das spezielle Angebot für berufstätige Eltern ist aber nur ein Teil des "Hauses der Familie": Ins gleiche Gebäude integriert wird auch das Kindertagheim "Rappelkiste". Derzeit ist die "Rappelkiste" in einem Gebäude der Diakonischen Jugendhilfe "Mutpol" untergebracht. Diese Räume benötigt "Mutpol" künftig allerdings selbst.

Dritter Baustein des "Hauses der Familie" wird ein Familienzentrum im benachbarten Gebäude Bergstraße 14 sein. In diesem Haus - früher ebenfalls von der Firma WTB Binder genutzt - können bereits bestehende Angebote für Familien untergebracht werden. Familienberatende und -unterstützende Angebote können dort ihren Platz finden. Interesse an der Verwirklichung haben auch schon die katholische und evangelische Kirche signalisiert.