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Zehn Jahre Tuttlinger Bürgerstiftung - Über 160 000 Euro ausgeschüttet


Zehn Jahre wird die Tuttlinger Bürgerstiftung in diesem Jahr. Bei der Stifterversammlung im Rathaus blickte Stiftungsvorsitzender Ortwin Guhl auf die Entwicklung zurück – und übergab die Förderprämien für 2016 in Höhe von 21 000 Euro.
 
Über 160 000 Euro vor allem für soziale Zwecke schüttete die Bürgerstiftung seit ihrer Gründung 2006 aus. Mit einem Startkapital von 516 000 Euro, das rund 100 Privatpersonen und Firmen zur Verfügung gestellt hatten, legte sie seinerzeit los. Durch Zustiftungen und Zinserträge wurden daraus inzwischen knapp 700 000 Euro – „mit dieser Bilanz können wir zufrieden sein“, so Stiftungsvorsitzender Ortwin Guhl  bei der Stifterversammlung im Rathaus.

„Die soziale Marktwirtschaft funktioniert nur mit Bürgerschaftlichem Engagement“, so Ortwin Guhl, „auch das Establishment muss sich seiner Verantwortung bewusst sein – Steuern zahlen alleine reicht nicht.“ In seinem Rückblick auf die bisherige Entwicklung der Stiftung ging Guhl auch auf einige der geförderten Projekte ein. Als allererstes unterstützte sie 2007 ein Projekt der Fritz-Erler-Schule, bei dem Jugendliche Senioren mit PC und Handy vertraut machten. Schwerpunkte der folgenden Jahre waren unter anderem Hilfe für Kinder, Integration, Gewaltprävention, Medienpädagogik oder Bildung. Aber auch kleinere Projekte gehören seit Jahren zum Repertoire der  Stiftung – zum Beispiel die Buchspenden für die Lesepaten der Wilhelmschule. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt seit 2012 die Suchtprävention ein: Gemeinsam mit der Polizei und verschiedenen Schulen werden jährlich rund 1000 Schüler mit der Thematik konfrontiert.  „Auslöser war seinerzeit“, so erinnerte sich Ortwin Guhl, „dass der Kreis Tuttlingen einen unrühmlichen Spitzenplatz bei jugendlichen Komasäufern hatte.“ Mittlerweile habe sich die Lage hier entspannt. „Das liegt sicher nicht nur an unserem Projekt – aber vielleicht haben wir ja etwas  dazu beigetragen.“

Gefeiert wird das Jubiläum der Bürgerstiftung übrigens eher bescheiden und auch mit Blick auf die weitere Aufstockung des Stiftungskapitals: Mit einem Benefizkonzert im kommenden Jahr.
 
Sucht im Alter, Theaterarbeit und
Internet für Flüchtlinge – die Förderprojekte 2016/17

  • Im Rahmen der Stiftungsversammlung wurden auch die Förderbescheide für das kommende Jahr übergeben. Folgende Projekte unterstützt die Bürgerstiftung dabei:
  • Tuttila Abenteuerland baut eine Mädchenhütte. Für die Baukosten gibt es einen Zuschuss.
  • Die Fachstelle Sucht des bwlv erarbeitet ein Projekt zum Thema Sucht im Alter. Dabei geht es vor allem um Medikamentenmissbrauch.
  • Im Rahmen der Aktion „Mein erstes Buch“ gibt es wieder Buchgeschenke für die Teilnehmer der Lesepatenaktion an der Wilhelmschule.
  • Die Initiative Asyl richtet ein Internetcafé für Flüchtlinge und andere Menschen ohne eigenen Zugang zum Netz ein.
  • Phönix organisiert Selbstbehauptungskurse für Mädchen.
  • Das Frauenhausa engagiert die Clownin „Pipilotta“, die Kindern nach Gewalterfahrungen hilft, mit den Erlebnissen umzugehen.
  • Der FED stellt gemeinsam mit der Musikschule ein Theaterprojekt für Kinder mit Behinderungen auf die Beine.
  • Die Albert-Schweitzer-Schule inszeniert mit ihren Schülern gemeinsam mit der Musikhochschule Trossingen ein sogenanntes Rhythmical
  • Die Schulsozialarbeiter sowie Suchtbeauftragten der  Gymnasien setzen gemeinsam mit der Polizei ihr Präventionsprojekt mit Kinovorführungen, Theaternachmittagen sowie pädagogischer Aufbereitung


Geld für neun Projekte: Im Rahmen der Stifterversammlung wurden die Förderbescheide 2016 übergeben.