Eines der größten Tuttlinger Grundstücksgeschäfte der letzten Jahre wird am Donnerstag besiegelt: Nach längeren Vorberatungen werden zwei Verträge zwischen der Stadt und dem Verein Mutpol unterschrieben. Ab 2007 werden dann insgesamt 130 Bauplätze erschlossen. In seiner Sitzung am Montag gab der Gemeinderat für das Geschäft grünes Licht.

Die Fläche ist rund fünf Hektar groß, bietet Platz für über 100 Baugrundstücke und liegt nordöstlich der bestehenden Nordstadt zwischen der Plettenbergstraße und der Dr. Karl Storz Straße. Am Donnerstag wird der Verkauf des Areals feierlich besiegelt - und was aus ihm werden soll, ist bereits klar: "Das gibt ein großzügig begrüntes Baugebiet am Stadtrand", sagt Michael Herre, Leiter des Fachbereichs Planung und Bauservice. Auf diese Weise will die Stadt auch bezahlbaren Wohnraum für junge Familien bereit stellen.

Die Stadt kauft das Gelände vom Mutpol-Verein, dem Träger des früheren Kinderdorfes. Als dieses in den 60er-Jahren angelegt worden war, hatten die damaligen Träger großzügig Erweiterungsflächen gekauft - die jetzt nicht mehr benötigt werden. Schließlich hat sich die Konzeption der Einrichtung während der letzten Jahre gewandelt: Nur ein Teil der Wohngruppen ist noch auf dem Gelände selber untergebracht, viele haben ihren Platz in der Stadt sowie in umgebenden Orten.

Doch Mutpol trennt sich nicht nur von seinen Erweiterungsflächen: Da auch das bestehende Gelände für die neue Konzeption zu groß geworden ist, verklaut Mutpol auch einen Teil dieses Geländes. Mehrere frühere Schulhäuser werden abgerissen, frei wird dadurch eine 1,7 Hektar große bereits erschlossene Fläche in der Stadt. Sie wird Mutpol in eigener Regie vermarkten. Hier ist dann Platz für 32 Bauplätze. Den entsprechenden Bebauungsplan "Kinderdorf Süd" beschloss der Gemeinderat ebenfalls in seiner Montags-Sitzung.

Sowohl der Kaufvertrag als auch die Erschließungsvereinbarung für die Grundstücke auf dem Mutpol-Gelände werden OB Michael Beck und Mutpol-Vorsitzender Dieter Kießling am Donnerstag, 9. Februar, feierlich unterzeichnen. Für Beck ist die Vertragsunterzeichnung durchaus ein Grund zum Feiern: "Für über zehn Jahre ist unsere Versorgung mit Baugrundstücken jetzt gesichert."