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Radeln, Busse, Fahrgemeinschaften - wie man dem Sommer-Stau entgeht


Wenn ab 27. Juni die Groß Bruck gesperrt ist, wird Autofahren in Tuttlingen zum Geduldsspiel. Die Stadtverwaltung setzt daher darauf, dass möglichst viele Bürger umsteigen - aufs Fahrrad, in öffentliche Verkehrsmittel oder in Fahrgemeinschaften. Mit Freikarten fürs Freibad und einer Verlosung will die Stadt das Umsteigen erleichtern.

Ob Michael Beck beim entgehen des Sommer-Staus
Tuttlingen steigt um: Oberbürgermeister Michael Beck und Erster Bürgermeister
Hermann Wolf testen die neuen City-Bikes im Fuhrpark der Stadtverwaltung.
Wenn demnächst die Groß Bruck gesperrt wird, ist Radfahren angesagt.


Die neuesten Errungenschaften der Stadtverwaltung haben je zwei Räder, einen Sattel und zwei Pedale. "Damit kann man bequem am Stau vorbei radeln" sagt OB Beck, nachdem er die erste Runde mit einem der neuen City-Bikes gedreht hat, die seit dieser Woche den Fuhrpark der Stadtverwaltung bereichern. "Und abgesehen davon: Gerade im Sommer macht Fahrradfahren ja auch Spaß."

Doch nicht nur die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sollen auf die neuen Dienstfahrräder umsteigen: "Wir hoffen, dass möglichst viele Tuttlinger eine Alternative zum Auto suchen", erklärt Stadt-Sprecherin Karin Kohler. Schließlich gilt es, in Anbetracht der Brückensperrung allzu umfangreiche Staus zu vermeiden. "12 000 Fahrzeuge passieren die Brücke am Tag", rechnet Kohler vor, "die Kreuzung an der Stuttgarter Straße sogar 20 000." Wenn sich diese Fahrzeuge komplett auf andere Straßen verlagern, sind Staus vorprogrammiert.

Um das zu vermeiden, gibt die Stadtverwaltung mehrere Tipps:

Mit dem Bus kann man am Stau vorbei fahren. Denn für den Busverkehr werden extra Spuren eingerichtet, mit denen er kritische Stellen zügig passieren kann. Und der Ringzug ist von den Arbeiten ohnehin nicht betroffen. Abgesehen davon kann man auch sparen: Der Verkehrsverbund TUTicket bietet Extra Stau-Tickets an. Mehr Infos gibt's unter www.tuticket.de oder unter 07461/926-5300.
Auch Fahrradfahrer können der Vollsperrung relativ gelassen entgegen sehen. Für alle, die ihre Räder über längere Zeit eingemottet hatten, bietet die Stadt am Montag, 26. Juni, im Rahmen des Wochenmarkts einen Service: In Zusammenarbeit mit dem Fahrradhandel gibt's ab 9 Uhr einen kostenlosen Fahrrad-Check am Marktbrunnen.
Wer Fahrgemeinschaften mit Kollegen bildet, spart Benzin und somit bares Geld - und trägt dazu bei, dass die Staus kürzer werden.
Wen man aufs Auto angewiesen ist, kann man vielleicht Stoßzeiten meiden - zum Beispiel indem man die Gleitzeit nutzt und erst dann startet, wenn sich der Hauptstau schon verzogen hat. Außerdem empfehlenswert: Außerhalb parken. Denn je mehr man sich dem Zentrum nähert, desto enger wird es. Parkmöglichkeiten gibt es in der Nähe der Ringzug-Haltestellen Nendingen, Tuttlingen Nord, Möhringen Rathaus und Gänsäcker
Mit der Sommeraktion "Tuttlingen steigt um" will die Stadt zusätzlich Anreize bieten, das Auto für ein paar Wochen stehen zu lassen: Wer sich dazu verpflichtet, wird belohnt und kann auch etwas gewinnen (siehe Beitrag unten). Oberbürgermeister Michael Beck setzt auf eine rege Beteiligung: "Je mehr Bürger mitmachen, desto weniger schlimm wird der Baustellen-Stau", sagt Oberbürgermeister Beck - und setzt noch auf einen Nebeneffekt: "Vielleicht findet ja der eine oder andere langfristig Geschmack am Rad- oder Busfahren."

INFO:

Weitere Informationen über die Sperrung der Groß Bruck gibt es im Internet unter www.tuttlingen.de/gross_bruck Außerdem lädt die Stadt am Mittwoch, 21. Juni, zu einem Info-Abend in den kleinen Saal der Stadthalle ein.

Tuttlingen steigt um - die Sommer-Verkehrs-Aktion

Lieber auf dem Fahrrad sitzen als im Stau stehen? Oder wie wär's mit Bus, Zug oder einer Fahrgemeinschaft mit netten Kollegen? Mitarbeiter von Tuttlinger Unternehmen, die sich im Juli und August zu einer dieser Alternativen zum Auto entscheiden werden belohnt - mit einer Freikarte für das frisch renovierte Freibad. Außerdem kann man gewinnen - und zwar eine Fahrt mit dem TuWass-Ballon.

Wie es geht? Man verpflichtet sich, während des Julis mindestens an vier von fünf Arbeitstagen pro Woche auf das alleine genutzte Auto zu verzichten. Die entsprechenden Formulare gibt's im Internet, und zwar unter www.tuttlingen.de/gross_bruck. Wenn man durchgehalten hat, schickt man bis 8. August die Formulare an die Stadt Tuttlingen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stichwort "Umsteigen", Rathausstraße 1, 78532 Tuttlingen. Pro Betrieb oder Abteilung sollte ein Ansprechpartner genannt werden, der die Freikarten dann an die Kolleginnen und Kollegen verteilt.

Unternehmen, die die Aktion unterstützen wollen, können sich ebenfalls beteiligen. Ideen, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeiter speziell zum Radfahren ermutigen können, gibt es ebenfalls unter www.tuttlingen.de/gross_bruck