Vorlesen

Sechs europäische Städte schließen Partnerschaftsverbund - "Man kann nie genug Freunde haben"


Sechs europäische Städte sind seit Samstag in einem Partnerschaftsverbund zusammengeschlossen: Im Rahmen eines Festakts im Rathaus wurden die bestehenden Partnerschaft Tuttlingens mit denen der einstmals selbständigen Stadt Möhringen zusammengeführt.

Städtepartnerschaften
Schlossen den Partnerschaftsverbund (von links): Michel Flückiger (Bex),
Wolfgang Mair (Waidhofen) Michael Beck (Tuttlingen), Velia Bevilacqua
(Battaglia Terme),
Max Piselli (Draguignan), Josef Mattle (Bischofszell), Michael Seiberlich (Möhringen),
Siegfried Aberle (Eßlingen) und Hans-Dieter Schwarz (Nendingen). Im Vordergrund
ein Exemplar der Partnerschafts-Skulptur von Jörg Bach

Battgalia Terme in Italien, Bex und Bischofszell in der Schweiz, Draguignan in Frankreich und Waidhofen an der Ybbs in Frankreich - seit Samstag sind diese fünf Städte zusammen mit Tuttlingen in einem Verbund zusammengeführt. "Wir haben Freunde zu Gast", freute sich OB Michael Beck in Anspielung auf die Fußball-WM, "und was uns besonders freut: Es werden immer mehr."

Die Idee zum Partnerschaftsverbund wurde am Rande der Jubiläumsfeiern der Tuttlinger Partnerschaften mit Bex und Draguignan im Herbst 2004 geboren. Seither arbeitete man darauf hin, dass die bisherige Trennung in Tuttlinger und Möhringer Partnerschaften aufgehoben wird. "Seit heute gibt es nicht mehr deine und meine Partnerstadt", freute sich OB Beck dann auch, "es gibt nur noch unsere." Gleichzeitig appellierte Beck an die Bevölkerung, die neuen Chancen auch zu nutzen - vor allem auch zum Sprachenlernen. Wichtig sei es hier aber, so der OB, dass die entsprechenden Sprachen auch überall unterrichtet werden.

Symbolisiert wird der enge Verbund durch eine Edelstahl-Skulptur von Jörg Bach: Die ineinander geschlungenen Bahnen symbolisieren eine ruhende und feste Einheit, die sich nicht mehr trennen lässt. Je ein Exemplar der Skulptur erhielten die Bürgermeister der alten und neuen Tuttlinger Partnerstädte sowie der Ortsteile von OB Beck überreicht - damit sie in ihren Rathäusern den Verbund auch optisch demonstrieren können.

In ihren Grußworten gingen die Bürgermeister der Partnerstädte auf die Rolle der Partnerschaft im geeinten Europa ein. Velia Bevilacqua aus Battaglia Terme erinnerte daran, dass man die Globalisierung nicht nur auf die Wirtschaft beschränken dürfe. Michel Flückiger aus Bex erwies den Gründervätern der europäischen Einigung, Jean Monnet und Konrad Adenauer, seine Reverenz. Josef Mattle aus Bischofszell freute sich über die Goldene Hochzeit, die seine Stadt und Möhringen nach 50 Jahren Partnerschaft nun feiern durften - und dass nun noch die ganze Verwandtschaft dazu komme. Draguignans Bürgermeister Max Piselli verglich Schwaben mit der Provence ("Ihr habt eine reiche Industrie, wir haben dafür die Sonne"), und Wolfgang Mair aus Waidhofen freute sich über die neuen Kontakte seiner Stadt: "Man kann schließlich nie genug Freunde haben."