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Übergabe des Großen Bundesverdienstkreuzes an Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm, Samstag, 8. November 2014 – 20 Uhr - Stadthalle


Begrüßung
 
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident
Kretschmann, 
sehr geehrter Herr Professor Ungethüm
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
ich freue mich, Sie zur heutigen Übergabe des Großen Verdienstkreuzes des
Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland an
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm begrüßen zu dürfen. Besonders freue ich mich, dass die Übergabe durch unseren Ministerpräsident Winfried Kretschmann persönlich erfolgt.
 
Herr Ministerpräsident, nachdem wir uns bereits heute Vormittag auf der Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90 / Die Grünen begegnen durften, heiße ich Sie gerne ein weiteres Mal herzlich willkommen bei uns in Tuttlingen.
 
Begrüßen darf ich zu diesem besonderen Anlass zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens -  aus Politik, Wirtschaft und Kultur - sowie viele Freunde und Verwandte von Prof. Michael Ungethüm.
 
Als Vertreter der Politik heiße ich den Landtagsabgeordneten Niko Reith herzlich willkommen. Viele Grüße darf ich Ihnen ausrichten von unserem Bundestagsabgeordneten Volker Kauder sowie von Landtagspräsident Guido Wolf – sie konnten heute wegen anderweitiger Verpflichtungen leider nicht erscheinen.
 
Ein Gruß gilt ebenso
 
dem früheren Landtagsabgeordneten Franz Schuhmacher
unserem Landrat Stefan Bär
meinen Kollegen Emil Buschle und Willi Kamm
sowie den zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats
 
Ich freue mich auch, dass so viele Menschen anwesend sind, die sich in vielfältiger Weise um unsere Stadt verdient gemacht haben und dafür schon bei anderen Gelegenheiten geehrt wurden. Ich begrüße
 
aus der Reihe der Ehrengeschenkträger meinen Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Heinz Jürgen Koloczek sowie Dr. Dieter Egle
unsere Kulturpreisträger Günter Hermann und Roland Martin
 
Wie wir alle wissen, ist Prof. Michael Ungethüm den Kirchen eng verbunden. Ich freue mich daher, dass heute auch Vertreter der beiden großen Konfessionen unter uns sind
 
Dekan Matthias Koschar und Stadtpfarrer Richard Grotz für die katholische Kirchengemeinde
Dekan Sebastian Berghaus für die evangelische Kirchengemeinde
 
Als bekennender Grenzgänger zwischen Wirtschaft und Wissenschaft pflegt Prof. Michael Ungethüm auch einen engen Kontakt zu den Hochschulen der Region. Für diese wichtigen Bildungseinrichtungen begrüße ich
 
Prof. Elisabeth Gutjahr, Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
Prof. Rolf Schofer, Rektor der Hochschule Furtwangen University und somit auch unseres Tuttlinger Hochschulcampus – ein Projekt, das ja auch Prof. Ungethüm maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat.
 
Wenn der langjährige Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG eine außergewöhnliche Ehrung erfährt, sind natürlich zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen unter uns. Stellvertretend erwähnen möchte ich hier seinen Nachfolger an der Spitze unseres größten Unternehmens, Prof. Hanns-Peter Knaebel.
 
Ein herzliches Willkommen gilt auch allen Angehörigen von Prof. Michael Ungethüm, allen voran seiner Frau Monika und seinen Kindern, Dr. Katharina Buß und Florian Ungethüm.
 
Begrüßen möchte ich auch die zahlreichen Freunde und Weggefährten des Geehrten – stellvertretend für viele bedeutende Persönlichkeiten möchte ich Arnold Stadler Willkommen heißen, einen unserer ganz großen Schriftsteller.
 
Mein ganz besonderer Gruß gilt freilich dem Mann, der heute im Mittelpunkt steht, und der nicht zum ersten Mal eine herausragende Ehrung erhält. Ein Mann, der sich in vielfältiger Weise um unsere Stadt, unsere Region, ja, um unser Land verdient gemacht hat.
 
Meine herzlichsten Willkommensgrüße an Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm.
 
 
Meine Damen und Herren,
 
es ist schon ein paar Jahre her, da baute die Aesculap AG an einem ihrer zahlreichen Neubauten. Da Aesculap ständig baut, ist dies zunächst einmal nichts Außergewöhnliches. Auffallend war aber ein Schild am Rande der Baustelle. Und dieses Schild war typisch für den damaligen Vorstandsvorsitzenden von Aesculap: „Wir setzen auf diese Stadt und dieses Land“, konnte jeder lesen, der an der Baustelle vorbei fuhr.
 
Deutlicher kann ein Bekenntnis zu einem Standort nicht ausfallen. Deutlicher kann man sich nicht zu einer Marktwirtschaft bekennen, die sich nicht nur an Quartalsberichten orientiert, sondern auch Verantwortung verspürt – für die Menschen und für die Raumschaft, die ein Unternehmen groß gemacht haben.  
 
Ich erinnere gerne an diese kleine Geschichte, weil sie auch viel über Michael Ungethüm aussagt: Für ihn war Aesculap immer ein Tuttlinger Unternehmen – ein Unternehmen, das er sich – auch als Sparte im B.Braun-Konzern – nur in Tuttlingen vorstellen konnte. Er war die lebende Standortsicherung. Denn Michael Ungethüm arbeitete all die Jahre nicht nur für Aesculap – er arbeitete immer auch für Tuttlingen.
 
Nun ist Prof. Michael Ungethüm gebürtiger Münchner. Man hört es auch ein bisschen. Erst im Alter von 33 Jahren kam er nach Tuttlingen. Aber bis heute identifiziert er sich mit dieser Stadt weit mehr als viele, die hier geboren sind. Er sieht sich in der Verantwortung für diese Stadt – für das Land, für die Gesellschaft. Er ist jemand, der nicht wegsieht, der sich Gedanken macht, der weit über den Horizont seines eigentlichen Tätigkeitsbereiches hinaus schaut. „Verantwortung für das Ganze“ lautet denn auch der Titel eines vielbeachteten Buches, das Michael Ungethüm im Jahr 2009 veröffentlichte.
 
Prof. Michael Ungethüm gehört zu den Menschen, die dem Begriff des Bürgersinns eine ganz besondere Bedeutung geben: Die Zugehörigkeit zu einer Stadt ist für ihn Verpflichtung. Eine Verpflichtung, sich auch stets für diese Stadt einzusetzen: Mit den Möglichkeiten, die er durch seine berufliche Funktion hatte, aber auch mit seiner privaten Zeit. Und deshalb gehört Prof. Michael Ungethüm zu den Leuten, die dem vielbemühten und oft etwas abstrakten Begriff des „bürgerschaftlichen Engagements“ Inhalt und Bedeutung verleihen: Sein Engagement für das Alte Krematorium, den Aufbau unseres Hochschulcampus oder auch in der Bürgerstiftung seien hier nur beispielhaft genannt.
 
Eine Stadt kann froh sein, wenn sie Bürger wie Prof. Michael Ungethüm hat. Tuttlingen hat seit vielen Jahren dieses Glück – und weiß dies auch zu schätzen. Bereits 2002 verlieh sie ihm das Ehrengeschenk „Kannitverstan“ – die höchste Auszeichnung, die Tuttlingen vergibt.  Und ich bin sicher, dass es nur wenige Menschen in unserer Stadt gibt, die sich so einer breiten Wertschätzung in der Bevölkerung erfreuen können, wie „der Herr Professor.“
 
Nun hat der Bundespräsident das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland an Prof. Michael Ungethüm verliehen. Er wird ab heute der einzige lebende Träger dieser Auszeichnung in unserer Stadt sein. Ohnehin gab es bislang nur eine einzige Bürgerin unserer Stadt, die mit dieser hohen Würdigung bedacht wurde: Die langjährige Bundestagsabgeordnete Hedwig Meermann erhielt es im Jahre 1977.
 
Übergeben wird das Große Verdienstkreuz der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. In vielen vergleichbaren Fällen überreicht er das Große Verdienstkreuz in Stuttgart oder Ludwigsburg. Michael Ungethüm wird es in Tuttlingen erhalten – der Stadt, für die er und in der er über viele Jahre gearbeitet hat, bis heute arbeitet und zahlreiche Spuren hinterlassen hat. Ein schönes Zeichen, finde ich.
 
Ich freue mich nun, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, auf Ihre Laudatio.