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Bau des Kreuzstraßentunnels ab September - Kernstück eines 60-Millionen-Projektes - Stadt setzt auf "Durchbruch 2010"


Der Kreuzstraßentunnel kommt. Im September beginnen die Arbeiten, bis 2010 soll der Durchgangsverkehr der B 311 und der B 14 unterirdisch fließen. Unter dem Motto "Durchbruch 2010" kündigen Stadt und Straßenbauverwaltung das Projekt dann auch an - und laden im Vorfeld die Bürger dazu ein, bei der Gestaltung der künftigen Kreuzstraße mitzureden.

Kreuzstraßenbau ab September
Bereit für den Durchbruch2010: Bernd Wagner (Projektleiter), Karl-Heinz Schlesier
(Stadtplanung Tuttlingen), Baubürgermeister Willi Kamm, Oberbürgermeister
Michael Beck, Günter Sonntag (Leiter des Baureferats Ost).

1980 tauchte der Tunnel erstmals im Gesamtverkehrsplan der Stadt auf. Seit 1993 gibt es konkrete Pläne. Mehrmals wurde der Baubeginn verschoben. Um so größer war die Freude, als bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Tuttlinger Rathaus nun endgültig der Baubeginn bekannt gegeben wurde. Oberbürgermeister Michael Beck fasste es in wenigen Worten zusammen: "Das ist die Riesenchance für die Stadtentwicklung."

25 000 Fahrzeuge am Tag werden künftig unter der Erde fahren, gleich mehrere Straßen werden durch diese Maßnahme entlastet. Durch die Entlastung entsteht mehr Lebensqualität und eine weitere Chance für das Wohnen in der Innenstadt. Profitieren werden davon nicht nur die Kreuzstraße, über die bisher die B 14 läuft, sondern auch die Zeughaus- und die Möhringer Straße: Schließlich wird auch der Verkehr auf der B 311 in Richtung Ulm künftig durch den Tunnel geführt und erst nach einer Umgehung Neuhausens wieder auf die bestehende Trasse geleitet.

"Der Kreuzstraßentunnel ist Teil eines Gesamtkonzeptes", erklärte dann auch Günter Sonntag, Leiter des Baureferats Ost beim Regierungspräsidium. Alles in allem investiert der Bund für das Teilstück von Möhringen bis Neuhausen 60 Millionen Euro. Neben dem Tunnel und der Umfahrung Neuhausen gehören hier die bereits größtenteils abgeschlossene Verlegung der B 311 bei der Möhringer Vorstadt, die Auffahrt am Jungen Steigle, sowie die Unterführungen an der Alexanderstraße und beim Aesculap-Platz.

Auf die europaweite Ausschreibung des Tunnelbaus hatten sich elf Firmen beworben, im Frühsommer wird der Zuschlag erteilt, so dass im September die Arbeiten beginnen können. Gut zwei Jahre wird es dauern - "wobei wir alles tun werden, um die Belastungen gering zu halten", wie Projektleiter Bernd Wagner verspricht.

Und schon bevor gegraben wird, sind die Bürger aufgefordert, sich Gedanken über die Zeit danach zu machen: Denn bei der künftigen Gestaltung des Tunneldeckels in der Kreuzstraße kann die Stadt innerhalb des planfestgestellten Entwurfs mitreden. "Wir können hier Straßenräume völlig anders gestalten und ein größeres Gewicht auf Fußgänger und Radfahrer legen", verspricht Baubürgermeister Willi Kamm. Bei der Planung ist auch die Meinung der Bürger gefragt. "Wie schon bei anderen Projekten", sagt Oberbürgermeister Michael Beck, "wollen wir hier in einen intensiven Dialog treten."

INFO:

Ab Montag, 26. März, wird im Rathausfoyer eine Ausstellung mit zahlreichen Plänen und Informationen gezeigt. Am Donnerstag, 19. April, ist um 20 Uhr eine öffentliche Versammlung in Maria Königin. Weitere Infos gibt es auch unter www.tuttlingen.de/durchbruch2010. Dort wird auch ein Forum zum Thema eingerichtet.

Der Kreuzstraßentunnel in Zahlen

Länge: 948 Meter
Tiefste Stelle: Elf Meter
Tiefe der Baugrube: Bis zu zwölf Metern
Zwei Fahrbahnen, fünf Notausgänge