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Rauchfreies Rathaus: Ab 1. Mai wird in städtischen Gebäuden nicht mehr gequalmt


Die städtischen Gebäude werden zur rauchfreien Zone. Im Interesse der Nichtraucher gilt ab 1. Mai ein komplettes Rauchverbot. Ausnahmen gibt es keine. "Je eindeutiger Regelung, desto einfacher ist sie zu begreifen", sagt Oberbürgermeister Michael Beck.

Rauchfreies Rathaus
Luft statt Qualm: Erster Bürgermeister Emil Buschle, OB Michael Beck, Personalrat
Markus Koch und Bürgermeister Willi Kamm stellen die Nichtraucherschutz-Aktion vor.


Statt einer qualmenden Kippe ist eine duftende Rose am Rand des Aschenbechers drapiert. Ein anderes Motiv zeigt beliebte Rauch-Abgewöhn-Utensilien wie Salzstängel und Gummibärchen. Und die Botschaft auf den Plakaten ist eindeutig: "100 Prozent Luft - 0 Prozent Qualm" heißt es zum Beispiel. Und "Atmen Sie auf".

Seit Donnerstag werden die Motive in allen städtischen Gebäuden aufgehängt und stimmen damit auf eine Neuerung zum 1. Mai ein: Ab diesem Tag darf in keinem öffentlichen Gebäude der Stadt mehr geraucht werden. Und dazu gehören nicht nur das Rathaus und sein Nebengebäude, sondern auch Schulen, Museen, Sporthallen oder Einrichtungen wie Stadthalle, Alte Festhalle oder TuWass. "Die neue Regelung gilt flächendeckend für alle unsere Räumlichkeiten", sagt Oberbürgermeister Michael Beck. "Und zwar ohne Ausnahmen." Das gilt auch für die Cheftage des Rathauses. Auch OB Beck, selber Raucher, wird sich umstellen müssen: "Es ist selbstverständlich, dass ich mich an Regeln, die ich selber initiiert habe, halten werde."

Ein Gang ins Raucherzimmer wird dabei nicht möglich sein, denn solche sind nicht vorgesehen. Sondergenehmigungen für einzelne Veranstaltungen wird es ebenfalls nicht geben. Und wenn städtische Gebäude an private Nutzer vermietet werden - zum Beispiel die Alte Festhalle für Hochzeitsfeiern - wird das Rauchverbot im Mietvertrag fixiert.

Mit diesem umfassenden Nichtraucherschutz greift die Stadt noch weiter als das Land im Landesnichtraucherschutzgesetz (LNRSG), das ab 1. August in Kraft treten soll und noch Raum für Ausnahmen lässt. "Wir waren uns einig, dass wir gerade dies nicht wollen", erklärt Beck. Denn wie wolle man objektiv entscheiden, für welche Veranstaltung man Qualm zulässt und bei welcher nicht? "Je einfacher eine Regel, desto besser", so der Oberbürgermeister.

So sahen es auch die Leiter der städtischen Einrichtungen sowie die Vertreter des Personalrats. Aus dessen Reihen war auch der Vorstoß in Sachen Nichtraucherschutz gekommen. "Wir haben seit März mehrfach über dieses Thema beraten", sagt Beck, schließlich wolle man nicht den Mitarbeitern eine Regelung überstülpen.

Um den Rauchern unter den städtischen Mitarbeitern die Neuregelung etwas schmackhafter zu machen, werden außerdem Nichtraucher-Seminare angeboten. Die ersten zehn Mitarbeiter haben sich bereits angemeldet.