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Visionen rund um die Alte Festhalle - Museum, Campus oder Tanzstudio


Was könnte man aus der Alten Festhalle machen? Dieser Aufgabe stellten sich Architekturstudenten aus Weimar. Die Ergebnisse ihrer Überlegungen kann man noch bis Samstag im Rathausfoyer besichtigen.

Für angehende Architekten waren es traumhafte Bedingungen: Ein festgefügtes Raumprogramm gab es ebenso wenig wie einen Kostenrahmen, gefragt war nur die Kreativität: Was könnte man aus einem Gebäude wie der Alten Festhalle machen? Welche Potenziale stecken in dem denkmalgeschützten Backsteinbau?

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Haus auf dem Haus: Professor Rainer Gumpp (rechts) erläutert die Vision einer Tanzschule in und auf der Alten Festhalle.
 
Ein Gruppe von Studierenden des 3. Semesters der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar machte sich gemeinsam mit Professor Rainer Gumpp an die Aufgabe. Heraus kamen sechs Modelle, die jetzt im Rathaus-Foyer gezeigt werden. Einen Anspruch, eins zu eins umgesetzt zu werden, erhebt natürlich keine der Studien – Anstöße für die Diskussion der kommenden Jahre können sie aber sehr wohl geben.

„Wir wollten Anregungen, was man aus der Festhalle machen kann“ sagte Bürgermeister Willi Kamm bei der Eröffnung am Donnerstag, „aber auch die Frage, wie die Umgebung städtebaulich gestaltet werden kann, war für uns wichtig.“

Die Antworten darauf fielen sehr unterschiedlich aus. Mehrfach wurden die Themen Medizintechnikmuseum und Bildungscampus aufgegriffen – zum Beispiel mit einem zentralen Ausstellungssaal im Altbau und wellenförmigen Anbauten entlang der Bahnhofstraße. Ein anderer Entwurf greift die klassische Tuttlinger Blockbebauung auf, nimmt das Erdgeschoss aber so weit zurück, dass eine offene Passage vor dem möglichen Museum entsteht. Die Vision einer Tanzstudio weist in eine ganz andere Richtung: Sie würde als Haus auf dem Haus über die Halle drübergestülpt. Und dann gibt es noch die Idee eines öffentlichen Bürgertreffs mit Bürgerplatz neben der Halle – überdacht durch eine luftige Pergola aus Solarmodulen.

In allen Entwürfen steht der Altbau im Mittelpunkt, ergänzt durch die modernen Baukörper. Einen Abriss der Halle sieht keiner der Vorschläge vor: „Das hat auch keiner nur angedacht“, sagt Professor Rainer Gumpp, „und wenn, dann hätte ich das verhindert.“