Schiffstaufe auf der Donau - Steinbeis-Schulschiff "Gorch Fock"

Eine Schiffstaufe war einer der Höhepunkte des Stadtfestes. Gefeiert wurde ein orginalgetreuer Nachbau der "Gorch Fock". Über 100 Schüler, Schreinerlehrlinge und Klassen des Berufsvorbereitungsjahres der Steinbeis-Schule, hatte sich mit dem Projekt ins Zeug. Bei der Taufe am Samstagvormittag strichen die Redner, unter anderem auch Oberbürgermeister Michael Beck, vor allem dieses Engagement heraus.

Seit sechs Monaten wuchs in der Schreinerwerkstatt des umtriebigen Lehrers Ralf Bieberstein ein Projekt heran, das die Dimensionen einer normalen Schulwerkstatt und auch eines normalen Unterricht positiv sprengte. Mit Begeisterung machten sich Schüler daran, die zunächst verwegene Idee, die Gorch Fock, das Segelschulschiff der Bundesmarine, nachzubauen. Ausgehend von einem maßstabsgetreuen Spielzeug-Modell projizierten die Schüler die Grundzeichnung auf einen Maßstab von 1:10. Ca 9 Meter lang und 5 Meter hoch sollte das Steinbeis-Schulschiff werden. Dabei folgten die Schüler dem Motto "Mit vollen Segeln in die Zukunft", indem sie das Projekt in Gruppen planten und realisierten.
Zuerst wurde das Skelett des Schiffes gebaut, das über Kreuz doppelt beplankt wurde. Hierbei mussten die Schüler Feingefühl beweisen, um die eleganten Rundungen der Schiffshaut hinzubekommen. Kleiner Unebenheiten konnten sie mit dem Spachtel ausgleichen. Danach bekam die Gorch Fock einen Glasfaserkunststoffüberzug, der das Holz abdichtet. Zum Schluss konnten dann Schüler des Berufsvorbereitungsjahres mit Farbe und Pinsel das Schiff bemalen. Dabei achteten sie genau auf die Farbtöne der Originalbilder, die Obermaat Marc Feike, der im Jahr 2000 eine Tour mit der Gorch Fock mitmachte, der Steinbeis-Schule schickte. Die Segel wurden von Schülerinnen der Radolfzeller Gewerbeschule genäht.
Begeistert reagierte die Bundesmarine auf die Nachricht, dass weit ab vom Meer die Gorch Fock von Schülern nachgebaut wird. Obermaat Marc Feike ließ es sich nicht nehmen, zur Schiffstaufe im Rahmen des Stadtfestes am 30. Juni 2007 nach Tuttlingen zu kommen.
Die Spannung wuchs jeden Tag bei den Schülern, den Lehrern und vor allem Ralf Bieberstein bis zum 26. Juni 2007, als zum ersten Mal das Steinbeis-Schulschiff zu Wasser gelassen werden sollte. Wird das Schiff schwimmen? Reichen 500 kg Sandballast, um den Schwerpunkt so nach unten zu verlagern, dass das Schiff nicht zur Seite kippt? Groß war dann der Jubel, als das Schiff schwamm und sich gerade hielt.